Wenn man mit dem Rad so vor sich hin radelt, könnte man glatt übersehen, dass man plötzlich in der Schweiz ist.
Und genau hier in Stein am Rhein mündet der Bodensee in den Rhein (normalerweise mündet ja ein Fluss in einen See oder ein Meer, aber hier ist es andersherum)…
Die Schweizer sind in die Diskussion ihrer deutschen Nachbarn noch nicht eingestiegen. Hier darf der Mohrenkönig noch Mohrenkönig sein, während wir in Deutschland die Zigeunersauce umbenennen und ernsthaft darüber gestritten wird, ob man das Mohrensymbol z.B. aus dem Stadtwappen von Möhring (Stuttgarter Stadtbezirk) entfernen soll. Tausende haben eine entsprechende Online-Petition unterschrieben. Und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann bildet man einen Arbeitskreis, der sich „kritisch mit dem Wappen und seiner Entstehung“ beschäftigen soll… Reiht sich nahtlos ein in solche politischen Projekte wie „Nutri-Scores“, „Hundegassi-Gesetz“ und andere Stilblüten unserer deutschen Gesellschaft.
Zurück zu Stein am Rhein, dass eine der schönsten Städte weit und breit ist. Der Markt ist sehr mittelalterlich…
..aber billiger ist hier nichts…
…weshalb sowohl die Deutschen als auch die Schweizer sehr gern in der Schweiz arbeiten, aber zum Einkaufen und zum Restaurantbesuch lieber in Deutschland bleiben/sind, weshalb die Preise in den deutschen Restaurants durchaus etwas weiter oben angesiedelt sind, wie dieser Ausschnitt zeigt…
Aber: Lieblingsspeise ist und bleibt nun mal Lieblingsspeise (die Sahne muss man sich wegdenken, die habe ich von der roten Grütze heruntergekratzt, man muss kalorientechnisch ja nicht gleich übertreiben…)
Heimzu gab es zwei Zwischenfälle. Bei dieser Saftstation musste Evi einen Wespenstich hinnehmen…
..und wenig später stürzte ich vom Rad, weil ich eine Bordsteinkante übersehen hatte. Ich konnte auch nichts dagegen tun, dass mein Kopf auf der Straße aufschlug. Der Fahrradhelm war in diesem Moment goldwert und leistete ganze Arbeit. Ich spürte keinen Schmerz. Unverletzt ging es weiter zur Schiffsanlegestation und zurück nach Deutschland…
Das wars vom Schein und Sein aus Stein am Rhein.
17.08.2020, Bodensee: Blumeninsel Mainau
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Seehörnle-Hotel in Gaienhofen stand Mainau heute auf dem Programm. Wir hatten zwar nicht bedacht, dass die Besucheranzahl auf der Insel wegen Corona begrenzt ist und es eigentlich richtig gewesen wäre, online zu buchen, doch war am Vormittag wegen leichten Regens überhaupt kein Andrang. Die Begrüßung auf der Insel ist typisch…
Weiter geht es zu den Mammutbäumen. Hier dürfen sie unbesorgt wachsen, während sie im Neumarkter Ortsteil Scherm lieber geklaut werden…
Für Liebhaber des Spiels „Die Siedler von Catan“ gibt es hier ein Extra-Schmankerl…
Im Schmetterlingshaus lässt sich das eine oder andere Exemplar auch fotografieren…
Wer wissen möchte, wer die Idee hatte, Mainau in eine so großartige Blumeninsel zu verwandeln, ist hier richtig…
Lennart Graf Bernadotte und seine Frau Sonja Gräfin Bernadotte waren hochdekorierte Persönlichkeiten.
Dieser „Teich“ ist ein Kunstprojekt deutscher und amerikanischer Student*innen und nennt sich „Land To Water – Water To Land“
Was für ein gewaltiges Exemplar eines Mammutbaums
Traumhaft…
Für Rosenzüchter gibt es zwei Herausforderungen: Eine neuartige Rose zu züchten…
…und ihr auch einen gebührenden Namen zu geben.
Kunst…
..und eine Sonnenuhr. Erste Reaktion: Sie geht ungenau. Aber wenn man fünf Minuten investiert und alle Informationen sehr genau anschaut, kommt man zu dem Schluss: Sie geht sehr wohl genau.
Toller Brunnen, aber schauen wir uns anhand der Dahlien…
einmal an…
…was den Menschen…
von der Natur…
grundsätzlich unterscheidet: Die Natur ist vielfältig…
… und die Menschen…
sind einfältig! Eines der schönsten Fotomotive gleich neben einem…
…Badewannenprojekt. Haben sich hier ein Neumarkter Fliesenlegerunternehmen und eine Neumarkter Gärtnerei trotz Zugehörigkeit zu verschiedenen Parteien/Vereinigungen zusammengetan?
Hier sehen wir eine sogenannte „Blumenuhr nach Linné“.
Der schwedische Botaniker Carl von Linné hatte herausgefunden, dass bestimmte Blumen und Pflanzen nur zu bestimmten Tageszeitpunkten blühen und ordnete sie so als Uhr an, dass er die Zeit auf fünf Minuten genau bestimmen konnte. Wirklich verblüffend.
Die Insel verändert sicherlich jährlich ihr Aussehen. Aber dieses Motiv ist unverrückbar. Unter himmlischer Beobachtung verließen wir die Insel am Abend. Sche wars.
16.08.2020, Bodensee: Von Kressbronn nach Überlingen
Wir sagten dem Hotel Schattmaier Lebewohl…
…und fuhren nach Überlingen, wo mir dieser Brunnen zu denken gab…
Ist es das, was ich glaube? Ist dies das Sinnbild dafür, dass hinter alten, vergreisten, machtbesessenen Männern immer starke Frauen die eigentliche Arbeit verrichten? Frauen-Power als Erfolgsgarant für uns senile Männer?
In Überlingen sollte dieses Jahr eigentlich die Landesgartenschau von Baden-Württemberg stattfinden…
…die aber wegen Corona auf 2021 verschoben werden musste…
…während dieser Umstand die Blumenrabatte nicht anficht. Es blüht, als gäbe es kein morgen….
…und Obst gibt es reichlich…
15.08.2020, Impressionen vom Bodensee
Die wenigen Liebesschlösser an dieser Brücke eines Zuflusses zum Bodensee…
…kommen an die Kölner Hohenzollern-Brücke nicht heran, wo etwa 40 bis 45 Tonnen „Eisen“ am Geländer hängen, teils schon unter Lebensgefahr angebracht, denn nebenan sind die Gleise der Deutschen Bahn. Es könnten dort bis zu eine Million Schlösser angebracht sein…
Zurück zum Bodensee: Hier ist offensichtlich der Verpackungskünstler Christo nicht ganz fertiggeworden. Das Entpacken lässt noch auf sich warten…
Kunstprojekte gibt es überall. Das hier sollen die sieben Wasserhüterinnen sein…
Und wo ein Zeppelin herumfliegt, ist Friedrichshafen nicht weit…
Da ist auch schon eines der Wahrzeichen…
Und noch ein „Kunst“-Projekt, das die Sicht auf die gegenüberliegende Schweiz erschwert. Dieser Schrotthaufen soll darstellen, wie der Europastier auf Urania rüberschielt. Die Bühne in der Mitte haben die Möwen erobert.
Boote ohne Ende. Das Kosten/Nutzen-Verhältnis für unseren Erdball dürfte grottenschlecht ausfallen. 365 Tage hat das Jahr. Wieviele Tage davon stehen diese „Dinger“ sinnlos im Hafen herum? Ich empfehle Bootsverleih oder Boat-Sharing…
Der Bodensee ist gut besucht. Dieses „Belegt“-Schild ist sehr häufig zu sehen…
…denn diesen Anblick genießt jeder gern…
…wobei es dieses nette Schild an einem Campingplatz auf den Punkt bringt…
Lese ich richtig? Kalbs-Kutteln? Mir wird schlecht…
Dass Airbus hier angesiedelt ist, wundert mich bei der Zeppelin-Vergangenheit wenig. Außerdem kann auch diese Region nicht vollständig nur vom Tourismus leben. Ein wenig Industrie braucht es sogar hier…
Ich glaube immer noch an das Gute und hoffe, dass das eine oder andere Weingut sich letztlich doch für die Produktion gesunden Traubensafts entscheidet…
In Meersburg wir des dann richtig mondän. Man könnte glauben, in der Toskana zu sein. Und der von den geschätzen fünf Flugzeugen an den Himmel gezauberte Kondenzstreifen-Willkommensspruch weckt sofort technisches Interesse. Wie geht so etwas, in dieser Exaktheit? Fünf Flugzeuge fliegen in einer Höhe von 3.000m nebeneinander. Dann startet der Haupt-Pilot das Sprühprogramm. Braucht die Welt solche Aktionen?
Meersburg ist wohl eine der schönsten Orte Deutschlands…
Der Stadtplatz ist voller Menschen und eines der beiden Stadtplatztore könnte die Blaupause für Neumarkts oberes Tor sein…
Wie gesagt, die Toskana lässt grüßen…
Schloss Meersburg…
Und das beliebte Bücherschrankerl gibt es auch hier, in Neumarkt (noch) nicht…
Das ganze Ambiente von Meersburg noch einmal in der Totalen, und damit sage ich für heute leise Servus…
14.08.2020, Impressionen vom Lake Constance
Auflösung: Wir sprechen natürlich vom Bodensee…
Die Fahrräder dabeizuhaben macht sich bei dieser Destination immer gut…
Menschen fühlen sich von Wasser und Schiffen magisch angezogen…
…und wohnen hier auch gerne. In eine Lagerhalle wurden Wohnungen integriert:
Und wer hier einen Zahnarzttermin bekommt, hat ein Wartezimmer im Freien. Ob hier Kassenpatienten willkommen sind?
In Sachen Bücherschrankerl ist man hier am Bodensee schon ein Stück weiter…
In Lindau ist das der Klassiker unter den Fotomotiven, die Hafeneinfahrt…
Lindau ist so voller Menschen (und Boote), als hätte es Corona nie gegeben…
…obwohl dieses Gebäude hier eventuell ein Corona-Opfer ist…
Während dieses Babajaga-Häuschen wohl noch bewohnt wird…
Und dieses sterile Schmuckstück wohl auch, nachdem hier scheinbar ein Großinvestor zugeschlagen hat…
Diese Cocktailbar ist gut besucht, so wie übrigens alle Restaurants. Man könnte fast der Ansicht sein, dass in Lindau der Müßiggang Einzug gehalten hat und gar niemand arbeitet…
Aber irgendwo muss das Geld herkommen, um hier wohnen zu können…
…oder in dieser Alleinlage, die mir unbezahlbar scheint…
Wein sei ein angefangener Sonnenschein, heißt es beschönigend. Nun, dann wollen wir es dabei belassen und die alte Leier vom Zellgift nicht schon wieder bemühen…
…und lenken uns sogleich mit diesen Pflaumen ab, die so groß wie Äpfel sind. I LOVE ZWETSCHGENDATSCHI…
Birnen sind für mich dagegen ein NO-GO. Die habe ich in der Kindheit zu oft bekommen. Irgendwann schlug das in ein Unverträglichkeit um. Wer mich umbringen will, zwingt mich zum Birnenessen…
Auch bei Äpfeln muss ich mich ein wenig vorsehen. Am Besten ist es, die Teile vor dem Essen durch den Thermomix zu jagen…
Das war’s aus Lindau und Umgebung.
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