Montag, 23. Oktober 2023, Urlaub: Letztens in Malta
Nach dem einwöchigen Urlaub in der Lüneburger Heide im September passte der Maltaurlaub in Sachen Time-Management eigentlich nicht ins Bild. Sowohl meine Frau als auch ich haben das gleiche Problem: Bei ihr bleibt während ihrer Abwesenheit sehr viel liegen, bei mir sind es ungefähr 95%. Wenn man dann bis zum nächsten Urlaub nur zwei Wochen Zeit hat, dann ist der Stress gewaltig. Aufarbeitung, daily business und ein harter Anschlag bis zum Abheben des Fliegers sind ein unguter Mix. Der letzte Arbeitstag ist dann ewig lang. Danach fällt aber der Druck ab und alles ist angerichtet für einen hoffentlich perfekten Urlaub. Der Flug gestaltete sich problemlos. Am maltesischen Flughafen den Shuttle-Bus zum Bee-Hotel zu finden, war etwas schwierig. Aber letztlich lagen wir am späten Nachmittag…
…auf dem Dach des elfstöckigen Hotels und hatten final in den Urlaubsmodus geschaltet. An die dreißig Grad, vor uns das Mittelmeer, zehn Meter weiter der 20m lange Dach-Pool, hinter uns die Bar, ein ganz leichter Wind. Das versprach eine entspannte Zeit. Zu dem zeigte der Abendspaziergang, dass wir…
…direkt an der Partymeile wohnten. Malta ist genau deshalb beliebt: Morgens die Sprachschule besuchen und abends feiern. Oder nur feiern. Denn auch die upper class…
…versammelt sich auf der Insel, wenn auch um 2200 die geplanten Fete noch nicht im Gange war. Und weil genug noch nicht genug ist, wird in Malta gebaut…
…als gebe es kein Morgen. Das Geräusch, das Malta am besten widerspiegelt, ist das Geräusch des ’sledge hammer‘. Wenn Lüneburg in Deutschland die Stadt mit – im Vergleich zur Zahl der Einwohner – der höchsten Restaurant-Dichte ist, dann ist es Malta für Europa. Hier saßen wir bequem im maltesischen Restaurant Gugululu, wo wir…
… vom ersten Stock aus aufs Wasser blickten und die Welt um uns herum als schön empfanden. Bei einem Urlaub auf Malta muss man bestimmte Dinge ausblenden: Malta ist eines der trockensten Länder der Erde. Wasser kommt aus Sizilien, bzw. wird durch Umkehrosmose aus Meerwasser gewonnen. Zu merken ist die Wasserknappheit beim Duschen. Der Wasserdruck ist nicht so stark, wie wir es gewohnt sind. Man muss aber auch den Krieg der Hamas gegen Israel ebenso ausblenden wie den Krieg Putins gegen die Ukraine. Das Sitzen zu später Stunde in den Restaurants am Wasser ist ein Lebensgefühl, an das man sich gewöhnen möchte. In diesem Restaurant…
… kann man sich den Fisch vorn in der Theke aussuchen. Er wird dann direkt auf den Grill dahinter geschmissen. Selbstredend sind spätestens um 2100 alle Resaurants praktisch ausgebucht.
Am lautesten ging es im Irish Pub zu. Ob dort Rugby oder Fußball geschaut wurde, wollte ich nicht in Erfahrung bringen. In diesem Restaurant…
… war mal Boris Becker zu Besuch. Nur die jüngere Generation weiß, wofür die Gerätschaften in den Spielehallen gut sind. Diesen besonders großen Vertreter seiner Art…
…halte ich für Verschwendung von Strom und Ressourcen. Und hier schickt sich die Jugend an…
…sich durch Ballern mit Laser-Pistolen erfolgreich in einem Escape Room gegen Feinde zu behaupten. Nach dem Start rannten die jungen Leute in den Raum und waren für die nächsten acht Minuten verschwunden.
Meine Firma hat gerade Flex-Work-Regeln released, die es erlauben, einen Monat im Jahr von einem fast beliebigen Ort der Welt aus zu arbeiten. Ich könnte mir das wirklich gut vorstellen und probierte das schon einmal aus. Ganz neu ist Arbeiten im Ausland nicht. Der Laptop ist im Urlaub immer dabei. Aus dem einen oder anderen Grund muss die Einsatzfähigkeit gewahrt werden.
Hier gibt es einen Blick auf das Frühstücksbuffet. Warum erzähle ich das? Es war auffällig, wieviele Servicekräfte sich in Malta um das Wohl der Gäste kümmern, während Deutschland genau in diesem Bereich händeringend Leute sucht. Auffällig war auch, dass diese Art von Jobs vornehmlich durch männliche Kräfte erledigt wird. Ich habe keine Ahnung, was die Leute verdienen, weshalb Trinkgelder obligatorisch waren.
Wir hatten uns bei der ESE-Sprachschule für das volle 50+-Programm entschieden. Inkludiert waren fünf Nachmittags- bzw. Abendausflüge. Einer führte uns in das Areal, wo der maltesische Präsident wohnt. Er ist ein ebensolcher Repräsentant wie der deutsche Bundespräsident – ohne direkte Macht.
Wenn genug Wasser eingesetzt wird, blühen auch so manche Dinge. Und die Brunnen sind – im Gegensatz zu Neumarkt-Sankt Veit – alle in Betrieb.
Es gab mal eine Zeit ohne diese Skyscraper. Aber irgendwann gab das Land dem Druck der Tourismusbranche nach. Überall wird gebaut. Baupreise scheinen – anders als in Deutschland – keine Rolle zu spielen.
Aber auch in Malta trifft man auf wackelige Tische. Gestärkt durch die Erfahrungen auf unserem neuen Neumarkter Stadtplatz konnte ich mich beweisen.
Die Victory-Kitchen sind von historischer Bedeutung. Die Osmanen versuchten, Malta einzunehmen und belagerten die schwer befestigte Insel. Die Hungersnot wurde durch ein striktes Management geregelt. In solchen Sieges-Küchen wurde das rationierte Essen ausgegeben. Eine Scheibe Brot pro Tag. Die Osmanen haben es nicht geschafft. Als sie wieder heimkamen, mussten sie ihrem Sultan Rede und Antwort stehen. Um nicht zugeben zu müssen, dass man sich an Malta die Zähne ausgebissen hatte, breitete man die Landkarte vor ihm aus und verdeckte Malta, indem man eine dicke Kerze auf die Stelle stellte, wo sich Malta befindet. Schöne Legende.
Malta war jahrhundertelang arabisch geprägt. Dieses Gebäude ist beispielhaft. Die islamischen Männer „versteckten“ schon damals ihre Frauen. Sie durften das Haus nicht verlassen. Damit sie sich vor Langeweile nicht aus dem Fenster stürzten, erhielten die Gebäude diese besonderen Balkone, wo die Frauen hinter den Gardinen einen besseren Blick auf die Straße hatten. Die Straßen in La Valetta sind übrigens reißbrettartig konstruiert – exakt parallel verlaufende Straßen, damit der Wind besser durchwehen kann. Die Sache mit den Knights of Malta kann man selbst ergoogeln. Eine interessante Story ist es allemal.
Das rote Licht erinnert daran, dass es hier ganz früher ein Rotlicht-Millieu gab, wie es halt so war, wenn früher die Segelschiffe anlegten und die Schiffsbesatzungen sich austoben wollten.
Achtung: In Malta ist Linksverkehr. Als Fußgänger muss man konzentriert sein.
Natürlich ging es in der Woche auch um Englisch. Wir hatten jeden Tag 2,5h Unterricht. Wir wussten, dass wir unsere Kenntnisse bei dieser Art von Unterricht nicht brachial würden verbessern können. Aber es war doch interessant, mit anderen Menschen aus Europa in einem Klassenraum zu sitzen und sich auszutauschen. Meine Lehrerin kam aus Weißrussland, Evis Lehrerin (76) kam aus Südafrika. Einige wenige Vokabeln und Regeln waren tatsächlich neu. Dass das Meer drei Zustände annehmen kann – flat, choppy und rough – war so direkt nicht in meinem Hirnkaschterl verankert.
Der Autoverkehr in Malta ist der Hammer.
Die Regierung hat einiges versucht, die Situation zu verbessern. Beispielsweise ist für Maltesen die Nutzung des ÖPNV kostenlos. Hat aber nicht viel gebracht.
Die Bay-Straße vor unserem Hotel war von früh bis abends voller Autos. Bei der Hafenrundfahrt wurde deutlich, wie die Ritter damals die Insel befestigt hatten.
Kreuzfahrtschiffe sind in Malta keine Seltenheit, während die Chinesen überall ihre Hände im Spiel haben. Hier investierten Sie in eines der größten Trockendocks weltweit. Die Arbeiter waren gut drauf und grüßten uns von ihrem Gerüst aus.
Dieses Boot kostet 250 Millionen Euro.
Die Gebäude sind auch vom Wasser her beeindruckend. In unserer Shopping Mall hatten die Erbauer diesen Fußboden mit Blick nach unten eingebaut. Es ist nicht jedermanns Sache, völlig emotionslos drüberzulaufen.
Eine Unart ist der Alkoholkonsum der Menschen. Ich dachte ich sehe falsch und glaubte, dass das Kampfttrinken ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten wäre. Mitnichten.
Die Partymeile ist jeden Morgen so sternhagel voll Dreck, dass der ganze Unrat der Nacht mit viel Wasser jeden Morgen weggespült werden muss.
Dafür sind manche Läden 24 Stunden geöffnet.
Malta wird einfach nicht langweilig. Hier waren wir unter Nutzung von Taxi und öffentlichen Bussen in Mdina und Rabat, zwei Städte, die direkt nebeneinanderliegen.
Essen ist immer wichtig. Bei dem Ball kam der Spieltrieb hoch.
Bei der Statue murmelte ich vor mich hin. Warum können die auf den Statuen abgebildeten Menschen nicht lachen? War das Leben damals so trist, dass kein Bildhauer auf die Idee kam, Figuren lachend darzustellen? Hier ließ ich mich von einer deutschen Touristin belehren, die meine Verwunderung mitgehört hatte. Am Fuße der Statue wird Feuer dargestellt. Die Statue zeigt eine Verbrennung, vielleicht das Fegefeuer. Nun, da wäre mir auch nicht zum lachen. Pluspunkt für die Deutsche, die sich auf die Sightseeing-Tour besser vorbereitet hatte als wir. Hier noch die typische Darstellung des Todes:
Am vorletzten Tag stand der organisierte Ausflug nach Gozo auf dem Programm.
Das ist die Nachbarinsel von Malta, die auch zum Land gehört.
Wallfahrtskirche Basilika ta‘ Pinu. Papst Johannes Paul II hatte diese Kirche besucht. Wenige Monate später überflog seine Maschine auf dem Weg von Rom nach Tansania die Insel Gozo, als es Triebwerksprobleme gab. Im Flugzeug kam Panik auf. Der Papst beruhigte seine Mitreisenden mit der Information, dass sie überleben werden, weil er zur Madonna ta‘ Pinu gebetet habe. Dem Piloten gelang die Notlandung auf Malta. Tatsächlich kann ich diese Geschichte unseres Guides durch Recherchen im Netz nicht bestätigen. Es findet sich zu diesem Vorgang nichts.
Und das ist unser lustiger Guide, Neville. 74 Jahre alt. Der Mann für alles. Außer uns zu begleiten, ist es eine seiner Aufgaben, jugendlichen Sprachschülern zu helfen, wenn sie zwei Tage vor Abreise ihren Ausweis bzw. Pass verlieren.
Das Feuer schien zwar kontrolliert entfacht zu sein. Es gefiel mir aber dennoch nicht.
Hier ist die Stelle, wo es früher einmal das legendäre „Azure Window“ gab. Es war ein Touristen-Magnet. Am 8. März 2017 fiel das Fenster während eines Sturmes in sich zusammen.
Baden auf Gozo war selbstverständlich mandatory. Eine schöne kleine Bucht lud zum Schwimmen ein. Man sieht, dass das Wetter vom ersten Tag bis zum letzten Tag einfach phantastisch war.
Hier ein schönes Bild, das Alt und Neu nebeneinander zeigt: Unser Hotel und eine alte Kirche.
Von wegen Spatzenhirn. Als die Dame sich eine Zigarette anzündete, flog der Spatz sofort einen Tisch weiter. In Malta wird geraucht, dass es nicht mehr feierlich ist.
Obwohl Malta voller Touristen ist, ging es am Flughafen überaus ruhig zu. Wir hatten schon vom Hotel aus eingecheckt, und den Koffer innerhalb von zwei Minuten abgegeben. Der anschließende Heimflug verlief problemlos, der Shuttle-Service in München zu unserem Auto war problemlos, die finale Heimfahrt war problemlos. In dem ganzen Urlaub gab es keine einzige negative Fußnote.
30.01.2020, Irland, Dublin
Irlands Hauptstadt hat so einiges zu bieten. Zunächst ist Dublin voller Leute. Dublin ist auch voller Restaurants und Pubs. Abends treffen dann beide aufeinander. Dann wird es wuselig. Zum Beispiel in Temple Bar, der Innenstadt von Dublin. Dublin ist auch voller Busse. Die Busdichte ist überboardend. Ob es mehr Busse oder mehr Restaurants gibt? Vielleicht gleich viel. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist Book of Kells. Man findet dieses wertvolle Buch auf dem Gelände der Trinity-Universität in der berühmten Library, wo auch ein paar Szenen von Harry Potter gedreht wurden. In der Stadt unterwegs waren wir mit der Leap-Card. Kostet 20 Euro für drei Tage und berechtigt, Bus und Bahn zu fahren. Das war optimal für uns. Mit diesem Ticket fuhren wir auch nach Brey hinaus und wanderten auf den 241m hohen Brey-Head hinauf, inklusive Gipfelkreuz. Der Blick von oben auf das Meer und die Landschaft war toll.
2019
- Spanien
- Österreich/Ungarn (Jois, Wien, Siofok, Tihany)
2018
- Italien/Frankreich (Alessandria, Freijus, Monaco, Nizza Canyon von Veron und Maustiers, Grasse)
- Südafrika (Kapstadt, Stellenbosch, Wilderness, Knysna, Tsitsikma-Nationalpark, Port Elisabeth, Swasiland, Hluhluwe-Nationalpark, Krüger- Nationalpark, Johannesburg)
2016
- USA (New York, Atlantic City, Cape May, Washington, Lancaster, Philadelphia)
- Kroatien (Plittwitzer Seen, Insel Pag)
2015
- Italien (Venedig, Insel Burano)
- Schottland (Edinburgh, Fort William, Steall Falls, Portree, Gairloch, Inverewe Garden, Drumadrochid, Tayvillish, Inverary, Oban, Glasgow)
2014
- USA (Orlando, Miami, Key West)
- Italien (Toskana, Follonica, Isiosee, Mailand)
2013
- Kreta
2012
- Kreuzfahrt von Santiago de Chile nach San Franzisko über Peru, Euador, Costa Rica, Nikaragua, Mexiko
2011
- Spanien (Lloret de Mare)
2010
- Niederlande (Amsterdam)
- Italien (Caorle)
- England (Cornwall, London)
- England (London) /Dienstreise
- USA (Cincinatti) /Dienstreise
- USA (Boston) /Dienstreise
2009
- Sardinien: Der Urlaub wurde überschattet von einem Todesfall in der Familie. Wir mussten eher wieder heim. Damals war ich heilfroh, dass ich ein wenig Italienisch kann, um die überstürzte Rückreise organisieren zu können.
- Kroatien (Rovinj)
- Österreich (Seefeld)
2008
- Spanien (Ibiza)
- Schweiz (Schwanden
2007
- Italien (Rimini)
2006
- Tunesien (Tunis)/Dienstreise
2004
- Korsika
2003
- Kroatien (Zaton)
2002
- Bermuda-Inseln /Dienstreise: Unvergessliche Tage. Mit Monarch-Air sind wir da von Londong aus hingeflogen. Für meine Eulensammlung musste ich unbedingt eine Eule kaufen. Die Preise auf der Insel waren spektakulär. die 5cm hohe Porzellaneule kostete 50 Dollar. Es ist heute noch die teuerste Eule in meiner Sammlung. Aber es musste sein.
- Italien (Caorle)
2001
- Frankreich (Paris, Versailles, Ille d’Orlean
2000
- Spanien (Mallorca)
- Österreich (Schruns, Montafon)
- Malta /Dienstreise
1999
- Italien (Toskana)
- Irland (Shannon)
1998
- Griechenland (Athen)
- Türkei (Istanbul) /Dienstreise
1997
- Frankreich/Spanien (Barcelona)
1996
- Schottland
1993
- Italen/Frankreich (Gardasee, Monaco, St.Raphael, St.Tropez)
1992
- Dänemark (Göteborg)
1991, Slowenien (Koper, Portrose, POstoina, Krk),
Der Zelturlaub war super, der damalige Krieg aber allgegenwärtig
1990
- Ungarn/Slowakei, Tihanyi, Wien, Bratislava
1982
- UdSSR (Moskau), Schulabschlussfahrt
Ich habe damals kurz vor dem Heimflug unabsichtlich auf dem Flughafen ScheremetowoII an einer Bar eine Schachtel Marlboro geklaut. Wenn die mich erwischt hätten, oh mein Gott, ich wäre heute noch nicht wieder zu Hause…
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