Sonntag, 12. November 2023, Politik: Justizminister sprechen über Digitales – zum Schmunzeln

https://www.heise.de/news/Justizminister-AirTags-Stalking-verbieten-und-Beleidigungen-einfacher-abmahnen-9362617.html

Da treffen sich also die Justizminister der Länder zu ihrer 94. Justizministerkonferenz und beschäftigten sich mit Apples Airtags, die etwas für „schusselige Menschen“ seien, die etwa ihren Schlüssel verlegt hätten, und Airtag-Stalking sei zu verbieten. Wir müssen nachsichtig sein, mit Anna Gallina, der Hamburger Justizsenatorin von den Grünen. Sie weiß es einfach nicht besser. Denn unbemerktes Airtag-Stalking ist schlicht und einfach nicht möglich. Was glauben eigentlich die Justizminister? Dass Apple auf der Brennsuppen dahergeschwommen kommt?  Apple erkennt selbstverständlich, wenn sich ein fremder Airtag mit einer Person mitbewegt und weist den Nutzer darauf hin. Die Erkennung des unerwünschten Trackings wird natürlich nur innerhalb der Apple-Welt erkannt. Wenn jemand mit einem Samsung-Mobiltelefon und einem Samsung-Tracker einen Iphone-Nutzer stalkt, dann funktioniert die Erkennung natürlich nicht. Samsung und Apple sind mit sogenannten „Walled Garden“ voneinander getrennt. Ich kann aber auch nichts dafür, dass Samsung immer noch Mobiltelefone herstellt und verkauft. Samsung sollte einfach Apple das Feld überlassen. Zwecks Synergieeffekte usw.

Bei Airtags geht es in erster Linie auch nicht mehr darum, seinen Schlüssel wiederzufinden. Es geht vielmehr um Sicherheit. Wenn mir beispielsweise mein Fahrrad geklaut wird, dann hilft der Airtag, den Drahtesel zu lokalisieren. Der Airtag muss natürlich verdeckt installiert sein. Man darf es einem Fahrraddieb nicht zu einfach machen. Ein anderes Beispiel sind Koffer, die man auf der Reise sichern kann, falls sie z.B. auf dem Flughafen wegkommen. Es gibt ein gewisses Maß an innerer Ruhe, wenn man den Weg des Koffers „verfolgen“ kann und am Ende weiß, dass der Koffer in der Maschine ist, wo man selbst drinsitzt. Ich habe mir heute bei Amazon mal einen Viererpack Airtags gegönnt. Man kann von Amazon halten, was man will. Aber das Unternehmen ist hypermodern ausgestattet. Letzens bahnte sich eine Lieferung an. Ich konnte online mitverfolgen, wie sich der Packerlfahrer unserer Adresse nähert.

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Sogar das Symbol passte zum Einkauf. Noch acht Stopps, noch fünf Stopps, noch zwei Stopps. Dann bog er noch einmal kurz beim nächsten Bauernhof ein, und wenig später klingelte es auch schon an der Tür. Man geht vorbereitet zur Tür und hat den Euro Trinkgeld schon in der Hand. Die Packerlfahrer von heute sollten am besten auch die Packerlfahrer von morgen sein. Ich würde es begrüßen, wenn sich das mit dem Trinkgeld herumspricht. Ich mag es überhaupt nicht, wenn die Pakete einfach vor die Tür gestellt werden. Davor wird extra nur ganz kurz geklingelt. Das Paket steht einsam und verlassen vor der Tür, der Packerlfahrer ist wieder weg. Aber technologisch hat es Amazon drauf. Man sieht es an den AWS-Diensten.

Die zweite Sache, die ein wenig irritiert, ist die Idee „Beleidigungen und Drohungen auch ohne Anwalt“ abzumahnen. Die Details hätte ich gern gewusst, aber es gibt keine. Und wie von einem Tonband kommt sofort der Hinweis auf Online-Anzeigen wie das Portal „Hessen gegen Hetze“ oder die „Meldestelle Respect“. Sind das diese Plattformen, die die Arbeitgeber anschreiben? Ich halte von diesen Whistleblower-Tools rein gar nichts. Das trägt alles zur Spaltung der Gesellschaft bei. Besser wird dadurch in Deutschland nichts, gar nichts.


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