Sonntag, 19. November 2023, Aufräumaktion im Haus geht weiter.

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Gestern war die Garage dran. Im Hinblick darauf, dass für ein Fahrrad jetzt schon kein Platz ist, aber ein weiteres Fahrrad dazu kommen wird, hatte ich mir im Internet zwei Fahrradhalterungen für die Wand beschafft. Ich hatte noch ein Gutscheinguthaben. Mir gelang es jedoch nicht, Amazon so voreinzustellen, dass nur Artikel angezeigt werden, für die ich den Gutschein dann auch benutzen kann. Ich musste mich nach der Versuch-Irrtum-Methode durch den Shop kämpfen. Produkt in den Warenkorb legen, zur Kasse gehen, feststellen, dass man Pech hat. Produkt wieder löschen, neues Produkt suchen usw. usf. Ich kann mir gut vorstellen, dass Amazon diese Situation absichtlich nicht ändern möchte. Man möchte uns so lange wie möglich auf der Plattform halten. Minuspunkt.

Es galt nun, die Halterungen zu montieren. Es fiel auf, dass in beiden Wandhalterungen der benötigte Inbusschlüssel dabei war. Braucht unsereins immer neue Inbusschlüssel? Natürlich nicht.

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Der vorhandene Satz, den ich mir vor gefühlten 25 Jahren gekauft habe, ist immer noch vollständig, einsatzfähig und in drei Sekunden auffindbar.

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Stattdessen kommt es zu der unhaltbaren Situation, dass sich im Haushalt an die 25 Inbusschlüssel angehäuft haben. Spätestens unsere Urenkel werden uns für diese Ressourcenverschwendung hassen. Amazon geht hier zumindest ansatzweise den richtigen Weg. Man kann auswählen, ob man eine Umverpackung wünscht, die die Originalverpackung verhüllt. Die Nichtverhüllung hat vielleicht sogar einen Vorteil: Die Packerlfahrer trauen sich nicht mehr, die Ware einfach vor die Tür zu stellen, wenn sie sehen, welch hohen Wert die Ware darstellt. Ich halte es dagegen für unwahrscheinlich, dass z.B. ein iPhone auf dem Weg vom Lieferanten bis zu meiner Wohnung geklaut wird. Die Nachverfolgung ist lückenlos. Ein Packerlfahrer macht das einmal und nie wieder, weil er anschließend keinen Job mehr hat und in der Branche auch nie wieder einen bekommt.

Wünschenswert wäre der nächste Schritt, dass man bei Herstellern auswählen kann, ob man z.B. ein Regal mit Installationshilfsmitteln möchte, oder ohne. Ich würde mich immer für „ohne“ entscheiden. Warum? Ich habe seit 30 Jahren keine einzige Schraube und keinen einzigen Dübel gekauft. Dennoch habe ich eine Schachtel mit gefühlten 500 Dübeln. Mit den Wandhalterungen wurde es auch nicht weniger. Jetzt nenne ich vier neue Eisendübel mein Eigen. Hätte es nicht gebraucht. Ob 500 Dübel für das letzte Lebensdrittel reichen werden? Es könnte knapp werden. Bei Schrauben ist es das Gleiche. Der Inhalt der Schraubenschachtel wird nur geringfügig weniger. Ich kaufe nichts, aber ich schmeiße auch kein Schräubchen weg. Wenn auch die letzte Eisenerzmine weltweit ausgeplündert ist, wird man sich über meine Schraubenschachtel freuen, gefühlte 2.500 Stück. Das reicht für Generationen. Wo Dübel und Schrauben sind, braucht es Schraubendreher.

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Wie konnte es zu dieser Situation kommen, dass ich an die 70 Schraubendreher habe. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 25 Jahren Werkzeuge dieser Art gekauft zu haben.

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Ein Haushalt, vier Hämmer, zwei reichen, zwei sind überflüssig wie ein Kropf.

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Richtig ist es, einfach auf den Münchner Premium-Hersteller zu setzen. Insider kennen das Logo. Weniger ist mehr. Ich habe zwei schöne Episoden dazu. Wir hatten diesen Premium-Werkzeughersteller als Zulieferer für einen Autobauer. Die Manager des Autobauers waren in ihrem Spar- und Rendite-Wahn auf die glorreiche Idee gekommen, bei den benötigten Werkzeugen Geld zu sparen. Man wollte die Preise drücken. Der Werkzeughersteller blieb hart und wurde als Lieferant ausgelistet. Ein schwerer Schlag in Sachen Umsatz. Er lehnte sich zurück und wartete ab. Was passierte? Die Arbeiter an den Bändern waren mit den neuen „günstigeren“ Werkzeugen eines anderen Lieferanten total unzufrieden. Der Autobauer gab daraufhin klein bei. Der Werkzeughersteller war wieder im Boot. Die zweite Episode betrifft die Werkzeugtasche selbst. Wenn die TK-Anlage nach getaner Arbeit wie ein Glöckchen summte, und der Ansprechpartner gut aufgelegt war, dann gab es für mich oder die Kollegen diese Werkzeugtasche geschenkt. Sie ist mindestens 25 Jahre alt – wenig Abnutzungserscheinungen. Ein unverzichtbarer Begleiter, wenn es mit dem Auto auf eine Reise geht.

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Braucht ein handwerklich minderbegabter Haushalt vier Meterstäbe? Selbstverständlich. Mit ihnen lassen sich sieben Meter am Stück messen. Megawichtig.

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Diese seltsamen Teile habe ich weder gekauft, noch benutzt. Nur Gott weiß, wie sie mich im Leben hätten weiterbringen können. Es kann nur etwas mit Holzbearbeitung zu tun haben.

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Hier stand ich in der Tat vor einem Rätsel. Ich fand diese Teilchen als Zubehör in den kleinen Tütchen für Schrauben und Dübel, die immer dabei sind, wenn man sich irgendwas kauft, was an eine Wand muss. Schnell noch ein Wort zu diesen Tütchen. Es gab sie zuhauf in meiner allgemeinen ich-weiß-grade-nicht-wohin-damit-Schachtel. Sie waren zum Teil so alt, dass der Kunststoff schon spröde wurde. Der Inhalt ist allerdings wie neu. Schrauben und Dübel rosten halt nicht. Zurück zu den seltsamen Teilen. Ich überlegte kurz, wie man als Laie den Suchbegriff so prägnant in google eingibt, dass der erste Treffer die Lösung bringt. Ich gab ein: „Eisen-Pins in Schrauben/Dübeltüten“. Der erste Treffer führte zu Rouladennadeln… Tatsächlich fand ich keine Erklärung und kein Bild. Vielleicht markiert man mit so einem Ding die Stellen an der Wand, wo man bohren möchte. Nur habe ich gelernt, dass man dafür einen Bleistift benutzt. Wir erinnern uns: In einer weiteren Schachtel befinden sich ungefähr 50 davon.

Unsere Enkel und Urenkel werden über unsere Konsumgewohnheiten not amused sein.


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