Wieder ist ein Bundeswehreinsatz unrühmlich beendet worden. Die Bundeswehrbeauftragte Eva Högl ist dennoch stolz auf die Performance der Truppe. Auf was eigentlich genau? Ach: Wie schnell sie doch die Heimreise organisiert hätte, samt Material im Wert von 300 Millionen Euro. Wir resümieren: Wir sind schon happy, wenn wir uns nicht ganz so blamieren, wie im August 2021 in Afghanistan. Da ließen wir noch alles stehen und liegen und flohen Hals über Kopf.
Der Einsatz in Mali kostete mindestens 4,3 Milliarden Euro. Was wollten wir eigentlich dort? Die Argumente, gegen den Terrorismus und die ungezügelte Migration zu kämpfen, sind zwanghaft. Richtig ist, dass es eigentlich um Rohstoffe geht. Mali ist ein großer Produzent von Gold. Eisenerz, Kalk, Phosphat, Kupfer und Bauxit sind auch nicht uninteressant. Fossile Dinge wie Erdöl und Erdgas aus Mali lehnen wir natürlich ab. Quatsch von gestern. Brauchen wir nicht. Schließlich beschaffte die Bundewehr im Jahr 2020 bereits 63 emissionsarme Fahrzeuge, von 5.250 Fahrzeugen. Das sind 1,2%. Herzlichen Glückwunsch an das Bundeswehrbeschaffungsamt in Koblenz.
Wer bezüglich der Motivation ausländischer Kräfte in Mali ein wenig tiefer einsteigen möchte, muss sich mit jeder Menge geostrategischer Interessen beschäftigen. Da gibt es nämlich z.B. das Nachbarland Niger. Oh, was hätten wir denn da? Uran. Und wer in unserer Nachbarschaft hat ein großes Interesse daran? Frankreich, mit seinen schrottreifen Meilern. Niger muss somit stabil bleiben, und deshalb muss man auch einen Blick auf die Nachbarstaaten haben – sagen unisono die Geheimdienste. Und die wissen immer alles am besten. Weil sie immer so tolle Geheimdienstoperationen durchführen.
Jedenfalls war der Einsatz in Mali erfolglos. Ergebnis: Wir haben eine Militärregierung in Mali, die auf eine Zusammenarbeit mit Russland setzt. Bei dem Uranvorkommen in Mali wundert es mich in keiner Weise, dass Putin einen Kuschelkurs mit Mali fährt. Und für Militärregierungen hat er immer etwas übrig. Gleich und gleich gesellt sich gern. Die Wagner-Gruppe wurde in Mali auch schon mal gesichtet.
Und selbst jetzt, wo Westeuropa das westafrikanische Land strategisch aufgegeben und alle Ziele verfehlt hat, will Deutschland die Entwicklungshilfe aufrechterhalten. Für mich ist das die indirekte Unterstützung Moskaus. Wenn wir uns um das Essen der Malis kümmern, kann die dortige Militärregierung noch besser in Saus und Braus leben und mit den Russen kungeln. Genau mein Humor.
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