Sonntag, 17. Dezember 2023, Umweltschutz, COP28, Fridays For Futures? Dann doch lieber Klimafreitag.

Was bleibt von der vierzehntätigen COP28-Veranstaltung in Dubai übrig? Eher nichts. Der Erstgeborene bringt es in seinem Klimafreitag-Newsletter auf den Punkt: Dass man erst seit der COP26 vor zwei Jahren erstmals von der Verbrennung als Hauptursache für die Klimaerwärmung spricht, sei ungefähr das Gleiche, wie wenn Krebsforscher 25 Jahre den Lungenkrebs erforschen, niemals aber das Rauchen als Ursache benennen. Der Vergleich mit Potemkinschen Dörfern ist auch nicht schlecht. Hier ein Link der Welt zur Einordnung dieses historischen Begriffes, denn die historischen Zusammenhänge rund um die Zarin Katharina und den Fürst Potemkin waren in meinem Kopf schon wieder verblasst.

Wie passt jetzt die Harbecksche Ansage bezüglich des Verbrennungsthemas, die Prämien für E-Autos ab heute abzuschaffen? Eigentlich gar nicht. Aber es ist ein folgerichtiges Ergebnis der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Umgang der Ampel mit Schulden. Wobei der Begriff „Umgang“ eher schmeichelhaft ist. Grüne und Sozis können mit Schulden nicht „umgehen“. Sie können Sie lediglich erhöhen. Zu mehr reicht es nicht.

Bleiben wir bei der Umweltpolitik. Es kursieren Berichte in den sozialen Medien über das Für und Wider von Windrädern. Es geht um die Frage, wieviel CO2 beim Bau freigesetzt wird, und wieviel CO2 durch den Betrieb eingespart wird. Sicher erscheint mir, dass bei der Produktion einer Tonne Stahl 1,7 Tonnen CO2 freigesetzt werden, siehe FAZ. Aber schon bei der Frage, wieviel Tonnen Stahl für ein Windrad benötigt werden, gehen die Meinungen im Netz weit auseinander. Die Range reicht von 180 bis 800 Tonnen, wobei das Eisenerz aus Brasilien kommt). Dazu kommen aber noch eine Menge Kupfer (aus Peru und Chile), Silber (aus Mexiko und Argentinien), Bauxit (aus Guinea) und Aluminium. Seltene Erden aus China sind selbstredend auch notwendig. Und jetzt kommt es: In vielen der bis zu 60m langen Rotorblättern steckt Holz drin. Leider nicht die vielen Hektar, die man vorher roden musste – so wie es im Altöttinger Forst vorgesehen ist. Man braucht besonderes Holz. Da darf es schon Balsaholz aus Ecuador sein. Windräder haben auch ein Getriebe. Und was braucht man dafür? Öl, und dies nicht zu knapp.

Bei der Atomkraft spielt die Entsorgungsthematik eine große Rolle. Oder besser gesagt: Die fehlenden Entsorgungskonzepte. Bei der Berechnung des Nutzens von Windrädern muss somit auch der CO2-Ausstoß beim Abbau und der Beseitigung der Windräder betrachtet werde. Hier denke ich an die riesigen Fundamente in der Erde. Warum die Windräder überhaupt schon nach 20 bis 30 Jahren abgebaut werden müssen – keine Ahnung. Vermutlich endet die garantierte Einspeisevergütung. Die Rotoren sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Wie hier wohl das Recycling ausschaut?

Meines Erachtens schwirren zum Thema Windkraft zu viele unterschiedliche Zahlen in der Weltgeschichte herum. Je nachdem, ob man im Netz auf Kritiker oder auf Unterstützer stößt, wird über- bzw. untertrieben. Deshalb wird es Zeit, selbst nach dem Rechten zu schauen. Am Mittwoch veranstaltet die Gemeinde Mehring eine Infoveranstaltung zum Thema Windenergie. Los geht es um 1900 im Gasthaus Schwarz. Auf der Bühne werden die Unterstützer des Projektes zu Wort kommen. Ich bin gespannt, ob die Referenten einen leichten Job haben werden. Die Initiative Gegenwind Altötting wird sicherlich mobilmachen und vor Ort vertreten sein – ich auch.

Eine Frage hoffe ich beantwortet zu bekommen: Wann amortisiert sich der Bau eines Windrades aus Umweltgesichtspunkten? Der Moment, wenn ein Windrad mehr Energie erzeugt, als zu seinem Bau gebraucht wurde, interessiert mich weniger.

Hier noch der Anmeldelink für den SZ-Klimafreitag-Newsletter: https://www.sueddeutsche.de/thema/Klimafreitag


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