Heute Vormittag füllte ich ein wenig Futter in das Vogelhäuschen in unserem Garten. Es dauerte keine fünf Minuten, bis die gefiederten Freunde aus dem nahen Wald angeflogen kamen. Es war so schön zu beobachten. Wenig später und während meiner Tierbeobachtung gab es einen Böllerschlag in der Nähe. In dem Moment wunderte mich, dass die Spatzen nicht vor lauter Schreck tot aus dem Vogelhäuschen purzelten. Jedenfalls katapultierten sie sich mit Höchstgeschwindigkeit davon. Das tat mir richtig leid. Und es war jetzt ein Böller und nicht ein minutenlanges Böllern, wie wir es heute Abend zu erwarten haben. Wohin flüchten sich die Vögel, wenn es morgen gegen Mitternacht ununterbrochen knallt. Für alle Haus- und Wildtiere ist die Böllerei der reinste Wahnsinn. Die Deutschen reagieren auf diese Problematik, indem beim Verkauf der Böller neue Umsatzrekorde aufgestellt werden. Genau mein Silvesterhumor. Die Grünen als Regierungspartei könnten dem Spuk schon längst ein Ende machen. Sie sollen den Quatsch ja nicht von heute auf morgen verbieten. Man könnte jedoch ein Gesetz verabschieden, das mit einer Vorlaufzeit wirkt, von mir aus zum Beispiel ein Verbot ab 2028. Wirtschaft und Menschen haben dann noch fünf Jahre Zeit, sich darauf einzustellen. Böllern ist einfach nicht zeitgemäß. Wir haben wahrlich andere Probleme, als Deutschland bei jedem Silvester in einen dicken Böllernebel einzuhüllen. Ein komplettes Verbot wird aber nicht einmal angedacht. Man könnte diese Sache ja schrittweise einleiten. Ab 2026 wird das private Böllern verboten, ab 2028 dann auch das gewerbliche Böllern. Es gibt Alternativen: Laser-Shows fallen mir ein. Drohnen-Shows? Vielleicht. Egal wie: Sprengstoff gehört nicht in die Hände der zivilen Bevölkerung. Außerdem gibt es eh keinen Grund zum Böllern. Bei einer derart aus den Fugen geratenen Welt sollten wir nicht zu stark in Feierlaune geraten. Wir sollten unsere Ressourcen und unser Geld zusammenhalten.
Der Gimpel (Bild aus 03/2022)
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