Samstag, 06. Januar 2024, Neumarkts CSU trifft sich im Gasthof Meier in Teising.

Eine gute alte Tradition ist es, dass sich die Neumarkter CSU am 06. Januar jeden Jahres trifft und uns MdB Stephan Mayer seine Eindrücke von der Bundespolitik vermittelt. Ich kann das Fazit vorwegnehmen. Er fasste alle meine persönlichen, politischen Positionen korrekt zusammen, ohne freilich meine Homepage studiert zu haben, was mir den Eindruck gibt, dass ich eigentlich in der richtigen Partei bin. Und eine Veranstaltung ist in meiner Wahrnehmung immer dann gut gelungen, wenn ich keine Fragen stellen muss, weil alle Themen hinreichend beleuchtet wurden.

Mayer erwähnte die antisemitischen Tendenzen in Deutschland, vermied es aber, Ross und Reiter, sprich: die Täter, klar zu benennen. Und weil aus meiner Sicht der Antisemitismus eher nicht von den Altparteien wie der CDU und der CSU, sondern von den Linken (Antifa), den Grünen (Thunberg), den Sozis (Jusos), den Moscheen und den arabischen Migranten ausgeht, wäre es eben relativ zielführend, das auch so zu sagen, weil man ansonsten der AfD in die Hände spielt, der man in dieser Beziehung eben keine antisemitische Haltung nachsagen kann, sondern die im Gegenteil kein Blatt vor den Mund nimmt. Eine diesbezügliche Frage hätte ich durchaus stellen können – ich trank aber lieber drei Tassen grünen Tee und lauschte den Ausführungen Mayers.

Bei Taiwan waren wir uns geistig wieder einig. Das ist ein Pulverfass. Die Amerikaner konzentrieren sich lieber auf den Schutz Taiwans und China als Hauptfeind, während die Hilfe für die Ukraine höchstens noch auf Sparflamme läuft. Die meisten Amerikaner wüssten gar nicht, wo die Ukraine geografisch überhaupt liegt. Russland spiele im Moment seine scheinbar unbegrenzten militärischen Fähigkeiten aus, wobei ich hinzufügen möchte, dass Deutschland militärisch weiterhin den Schlaf der Gerechten schläft. Wenn Verteidigungsminister Pistorius anmahnt, man müsse die deutsche Wirtschafft auf Kriegsmodus umstellen, erschrecken alle, schauen irritiert und gehen zur Tagesordnung über.

Die große Unterstützung der Amerikaner für Trump würde wohl dazu führen, dass wir uns mit dem Gedanken anfreunden müssten, dass Trump wohl wieder Präsident wird. Trump könnte sich seiner Schar von Anhängern selbst dann sicher sein, wenn er zum Zeitpunkt seiner Wahl im Gefängnis sitzt.

Die Möglichkeit von Neuwahlen in Deutschland sieht Mayer als wenig chancenreich an. Die Grünen hätten ihr Stamm-Klientel, würden bei Umfragen (Anm. der Red.: trotz der deutschlandfeindlichen Politik) nie unter 14% sinken und hätten somit keine Veranlassung, über Neuwahlen nachzudenken. Scholz sei selbst in der SPD ungeliebt, halte sich aber für fehlerfrei. Bei der Frage, mit wem die CDU/CSU nach der nächsten Wahl denn überhaupt könnte, fiel Meyer nur eine große Koalition mit der SPD ein. Das sei die Partei, die in den letzten Jahrzehnten so oft regiert habe, wie keine, aber dennoch so tue, als seien jegliche Fehlentwicklungen ausschließlich der CDU/CSU anzulasten. Das sind schöne Aussichten. Eine Regierung ab 2025, die über schlechte Kompromisse nicht hinauskommt. Ganz mein Zukunftshumor.

Mit den Heiligen Drei Königinnen endete die Veranstaltung. Ganz toll, dass ich meine Brieftasche zu Hause vergessen hatte. Aber zwanzig Euro hatte ich schon an die drei Heiligen Drei Könige bezahlt, die gestern bei uns klingelten. Auch hier gibt es eine Weiterentwicklung, bei der Hausinschrift. Sie kommt jetzt als Aufkleber daher. Das finde ich nicht schlecht, denn die Kreide war nie richtig zu sehen.

Gezahlt habe ich in Teising mit dem Mobiltelefon. Warum das Lesegerät die Giro-Card ablehnte, aber die Kreditkarte akzeptierte – nur Gott weiß. Es ist jedes Mal ein Lotteriespiel.


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