Gestern brachte der ovb obige Bank ins Spiel. Ich habe den Beitrag zunächst nicht verstanden. Es begann damit, dass ich darüber sinnierte, wo die Schmidgasse ist (der kleine Bildausschnitt ließ keine echte Deutung zu). Google-maps wies mich darauf hin, dass die Schmiedgasse gemeint ist. Bei „Migas Heinz“ musste ich ebenfalls passen. „Migas“ als seltener Vorname? Auch hier korrigierte mich das Netz, das mir den richtigen Namen ausspuckte. Für alle „Zug’rasten“ wie mich, die nicht wie selbstverständlich den „Migas Heinz“ bzw. Maria S. kennen: Der ovb ist halt nicht für alle da. Historische und genealogische Kenntnisse werden vorausgesetzt. Gewundert hat mich, dass der ovb die Bank „Verjüngungsbank“ nennt, während Neumarkts Werbegemeinschaft die Bank „Baumelbank“ getauft hat. Dafür habe ich aber den Bildausschnitt ein wenig größer gewählt, damit auch die Anmut und die Schönheit des Gebäudes vollständig zur Geltung kommen.
Eine neue Bank steht vor einem alten Gebäude, der alten Schmiede. Wir erinnern uns: Die Alte Schmiede ist das Gebäude, das sich im Besitz der Stadt befindet, für das die Stadt aber weder ein Sanierungs- noch ein Nutzungs- und schon gar kein finanzielles Konzept hat, um es wieder herzurichten. Die Neumarkter wollen ein solches Gebäude – wir erinnern uns an die Bürgerversammlung – aber auch nicht verkaufen, was die Frage aufwirft: Was ist die Motivation, ein solches Gebäude seit 2018 zu besitzen? Richtig: Eine neue Bank davorzustellen.
René Benko hat nach seiner Signa-Insolvenz jetzt mehr Zeit. Er könnte sich die Schmiede als bauliches Filetstück Neumarkts gelegentlich vielleicht einmal anschauen. Dann kommt Tempo in die Sache. In meinem Beitrag vom 29. Dezember 2023 hatte ich die Ernsthaftigkeit der Neumarkter Stadtentwicklung ein wenig in Zweifel gezogen. Beim Blick auf die Alte Schmiede kam mir ein Gedanke. Hat die Stadt vielleicht die Alte Schmiede (und das alte Geschäftshaus auf der anderen Seite) als Projekt angegeben, um bei der ROB (Regierung von Oberbayern) für das Jahr 2024 Gelder für die zwei Förderprojekte „Lebendige Zentren“ und „Innen statt Außen“ abzugreifen? Merke: Auch René Benko wird bei Fördergeldern hellhörig.
Fördergelder für Ruinen?
Also habe ich mir die Förderrichtlinien angeschaut und war enttäuscht, als ich lesen musste, dass es Förderungen eben auch für die „Sicherung erhaltenswerter Gebäude“ gibt. Fördergelder fließen somit auch für Ruinen. Genau mein Humor, denn der Begriff „erhaltenswert“ ist so dehnbar wie Kaugummi. Alte Schmiede? Selbstverständlich erhaltenswert. Fischerhäusl? Selbstverständlich nicht erhaltenswert. Man hätte die Fördergelder ja auch für die „Optimierung der Fußgängerfreundlichkeit“ beantragen können. Für ein „Quartiers- und Citymanagement“ bzw. ein „Management der Zentrenentwicklung“ dagegen brauchen wir die Fördergelder eher nicht. Wir haben das Bauamt.
Discover more from Michael Behrens
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Es ist nicht so, daß das OVB genealogische Kenntnisse voraussetzt.
In Altbaiern, also Niederbayern, Oberbayern und der Oberpfalz wird, was bei Zuagroastn zu Irritationen führen kann, der Familienname meist vor dem Rufnamen genannt, so wie in Japan auch. Wie das bei den Franken und Schwaben ist entzieht sich meiner Kenntnis. 😉
Zu meiner Ehrenrettung möchte ich sagen, dass man Migas in Venezuela, Mexiko, Japan, Indonesien und den USA auch als Vorname findet.