Auf einem meiner Bildschirme ließ ich „Welt“ laufen und war gespannt, wie sich Christian Lindner vor dem Brandenburger Tor schlägt. Er wurde von den Bauern natürlich mit Buh-Rufen empfangen. Die Rede war für die Bauern nicht der große Durchbruch. Dass er sich aber überhaupt in die Höhle des Löwen gewagt hatte, verdient Respekt. Er richtete Forderungen „an die Politik“, was mich ein wenig verwirrte, denn die Politik ist er doch selbst. Von den Medien erwartet Lindner, dass sie mehr über Linksextremisten berichten. Im Netz nannte Lisa Neubauer von Fridays For Future die Rede daraufhin „peinlich, beschämend, ein Armutszeugnis“. Es sei ein „kalkuliertes Aufstacheln“ in einer „angespannten Lage“ gewesen.
Mit der angespannten Lage liegt sie nicht daneben. Heute las ich eine Nachricht von Fokus, dass die TransnetBW (quasi die E-Werke in Baden-Württemberg), die Verbraucher in BW per App dazu aufforderte, weniger Strom zu verbrauchen, insbesondere zwischen 14.00 und 15.00 Uhr. Das hochindustrialisierte Deutschland kann sich nicht mehr selbst mit Strom versorgen? Das ist das wahre Armutszeugnis. Die kleine Schweiz musste den fehlenden Strom liefern. Und das ist teuer. Es ging also – richtige Schlussfolgerung von focus online – um’s Geld. Eigentlich geht es immer um’s Geld.
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