Montag, 29. Januar 2024, Neumarkt-Sankt Veit: Die Parknägel entpuppen sich als Sargnägel für den neuen Stadtplatz.

Im Trubel um die Stadtplatzsanierung sind die brüchigen Parknägel nur ein kleines Mosaiksteinchen. Die Parknägel liegen halt nicht plan auf. Der Druck der über sie fahrenden Autos ist dann irgendwann zu groß. Die Reaktion der Parknägel, die mit der Zeit den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, erscheint mir in Nachhinein logisch. Hätte man das vorher wissen können? Schwer zu sagen. Es hängt aber auch sonst an allen Ecken und Enden. Wer genau hinschaut, der kann über das Ergebnis der Stadtplatzsanierung nicht begeistert sein.

Aber auch andere Themen türmen sich auf. Egglkofen droht wegen der Finanzierung des neu zu bauenden Klärwerks mit Klage. Bei den Drohnenflügen zur Vermessung unserer Häuser ist die Sache gestoppt, weil ein Verfahren in der Luft liegt. Mit der Baufirma hat man wegen der Stadtplatzsanierung offensichtlich ebenfalls Rechtsstreitigkeiten. Letzteres ist besonders bitter, weil der Stadtplatz wegen des schwebenden Verfahrens nicht fertiggestellt werden kann. Es ist in solchen Verfahren üblich, dass sämtliche fälligen Dinge hinsichtlich Reparatur/Sanierung warten müssen, bis der Rechtsstreit geklärt ist und ein Gericht entschieden hat. Die Brunnen sollen angeblich eine Ausnahme bilden und fertiggestellt werden. Ob die Beschilderung – die ich provisorisch nenne – auch unter dem Thema Rechtsstreitigkeiten einzuordnen ist, weiß ich nicht. Rechtsstreitigkeiten können bis zu zehn Jahre dauern, wenn man Pech hat. Das Letzte, an was wir somit denken sollten, ist eine Einweihungsfeier, die auch angesichts der Sanierungskosten lediglich eine Peinlichkeit sein könnte.

Es sollte bei der Einweihungsfeier – falls sie dann doch stattfindet – möglichst nicht plötzlich gewittern. Denn der beim oberen Tor auf der rechten Innenseite auf Augenhöhe abgezwickte Blitzableiter macht mir Sorgen. Man stelle sich vor, dass da oben der Blitz einschlägt. Dann würde er unten wieder herausfahren, beim Aufprall auf den Teer eine Kugelform bilden, und als Kugelblitz – der Hangabtriebskraft folgend – sein Zerstörungswerk auf dem Weg zum unteren Tor starten. Im Zickzack würde er die Brunnen mitnehmen, weil er sich von Wasser angezogen führt. Auch die Bücherbox hätte keine Chance, weil leicht brennbar. Aufgetankt mit Energie würde er durch das untere Tor den Stadtplatz wieder verlassen und Kurs auf die Ruine Birkenstraße 1 nehmen. Endlich würde der Schandfleck verschwinden. Wenn die Kollateralschäden auf dem Stadtplatz nicht wären, könnte ich mit dem Ergebnis leben.

Mit dem Gredstreifen auf dem Stadtplatz konnte ein Anlieger indes nicht leben. Er reichte letztes Jahr eine Petition beim Bayerischen Landtag ein, weil seine Argumente bezüglich Barrierefreiheit im Rathaus ungehört verhallten. Der Petition wurde stattgegeben, die Büchse der Pandora somit ein Stück weit geöffnet. Es könnte einen Nachahmungseffekt geben, weil andere Anlieger die Argumentation übernehmen könnten. Der Gredstreifen im Eingangsbereich des Anliegers muss jedenfalls gegen einen barrierefreien Belag ausgetauscht werden. Mit dem Umbau wird es wohl ein wenig dauern. Bis die Rechtsstreitigkeiten mit der Baufirma beigelegt sind, muss aber alles – wie angedeutet – so bleiben, wie es ist.


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