Samstag, 17. Februar 2024, Lokalpolitik: Demo gegen Rechts in Mühldorf. Nie wieder ist immer.

Nach Mühldorf geht es immer mit dem Zug. Eine halbe Stunde eher trudelte ich auf dem Stadtplatz ein, nahm einen Tee im Eiscafé und warf anschließend einen prüfenden Blick auf die Veranstaltung. Zwanzig Redner hatten sich bei der von Mühldorf ist Bunt organisierten Veranstaltung. Achtzehn Redner waren es am Ende.

Zum Auftakt sprach…

…Landrat Maximilian Heimerl und prägte den Spruch „Nie wieder ist immer.“ Richtig. Man kann nicht heute demonstrieren und morgen wieder zum Alltag zurückkehren. Dann wäre nichts gewonnen. Anschließend sprachen…

…MdL Sascha Schnürer. Claudia Hausberger, Lena Koch, Claus Debnar usw. usf. Der SPDler war auf der Treppe zur Tribüne derart gestolpert, dass er fast das ganze Rednerpult umgeschmissen hätte. Während seiner Rede musste er sich das Blut abtupfen. Walter Göbl von der Europa-Union ist gut beieinander und hatte auch so seine Probleme, zur Bühne hochzukommen, fand dafür aber einen guten Eingangswitz.

Die Demo wollte sich eigentlich gegen Hass und Hetze wenden. Das hielt einen Sprecher aber nicht davon ab…


…dem Hass gegen die AfD das Wort zu reden. Der FDPler forderte anschließend hingegen den gegenseitigen Respekt. Ich meine, dass wir damit weiterkommen können. AfD-Politiker gehören kritisiert, die AfD-Wähler aber nicht verteufelt.

Cool fand ich die Trommlergruppe. Eine Zwei-Mann-Band sang ein paar Lieder. Bei den Moorsoldaten hätte ich mitsingen können. Die Einladung stand im Raum. Aber ich habe das Lied in der Schule genug gesungen.

Ungefähr 600 Menschen hatten sich laut einem Sprecher auf dem Stadtplatz versammelt. Mich interessierten die Sprüche auf den Schildern. Schauen wir sie uns auf der Suche nach dem innovativsten Spruch an.

Diese niedere Sprache mit „FCKAFD“ gefällt mir nicht.

Hier fehlt mir der Glauben, dass die Situation für unser Land schon so gefährlich ist. Wir haben die Republikaner überstanden. Wir haben die NPD überstanden. Und wenn es so wäre, wäre das ein klarer Vorwurf an die Alt-Parteien, dass sie es dazu haben kommen lassen.

Wie ich immer sage: Mir fehlen die klaren Definitionen der Begrifflichkeiten Nazis, Rechts, Rechtsextrem.

Habe ich nicht vertstanden.

Das Hakenkreuz dürfte nicht Deutschlands Hauptproblem sein. Es gibt die Wahnsinnigen, die sich an diesem Symbol ergötzen, aber mit denen wird unser Rechtsstaat fertig. Das deutsche Recht ist so aufgestellt, dass Menschen, die dieses Symbol verwenden, verurteilt werden. Den Deutschen brennt ein anderes Thema unter den Nägeln: Die Migration. Slogans wie: Kein Mensch ist illegal helfen nicht weiter, eine Definition der Grenze des Machbaren (Jens Spahn) würde schon eher helfen. Wir werden es schaffen, die Menschen, die schon da sind, zu integrieren. Aber in Richtung Zukunft muss etwas passieren. Und die Zukunft ist jetzt.

Ein Sprecher hatte mit Recht auf die Bildung hingewiesen. Hat hier nicht noch ganz geklappt. Da müssen die ‚Palamente‘ bei ihren Gesetzen noch einmal nachbessern.

Bei diesem Gag muss ich passen. Wer oder was ist Lilli-Fee?

Nicht ganz richtig. Wer in Sachsen zur nächsten Landtagswahl die AfD wählt, wählt – zumindest aus technischer Sicht – nicht Höcke. Die Absicht hinter diesem Transparent ist mir natürlich klar.

Hier hätte ich beinahe den Schildhalter gefragt, wer damit gemeint ist. Einfach andere auffordern, etwas zu tun, reicht nicht. Vorstellbar gewesen: Stoppt die AfD durch gute Politik.

Das kann ich unterschreiben: Miteinander.

Hier ist der Grund zu sehen, warum ich mich nicht in diese Demo mit eingereiht habe, sondern nur beobachtend dort war: Meine fundamentale Abneigung gegen Links.

Mit meinem Rad als Begleiter fuhr ich wieder heim. Fazit: Ich sah einige bunte Fahnen, aber wenn man so stolz auf unsere deutsche Demokratie und unser Land ist – und beides gilt es zu verteidigen – wo waren dann heute die Deutschlandfahnen?


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