Samstag, 30. März 2024, Hotels: Wie vermeidet man unnötige Zimmerreinigungen?

Wir waren schon in jeder Menge Hotels. Wir empfanden es nie als notwendig, dass das Zimmer jeden Vormittag gereinigt wird, obwohl wir beispielsweise nur drei Nächte dort sind. Ich hatte schon mal davon gehört, dass man bei der Buchung angeben kann, dass man auf die tägliche Zimmerreinigung verzichten möchte. Dafür sollte es dann einen kleinen Rabatt geben. Praktisch ist uns das aber noch nicht untergekommen. Die Reinigungskräfte reinigen alle Zimmer stoisch und nach Plan. Selbst das „Do not disturb“-Schild, welches wir einfach unterbrechungsfrei an der Tür hängen ließen, half nichts. Am zweiten Tag sind die trotzdem ins Zimmer und haben aufgeräumt. Das war nie in unserem Sinne. Meistens haben wir jede Menge Kommunikationsmittel wie Laptop und iPad dabei, die dann immer im Zimmer herumliegen. Auch bei persönlichen Dingen ist es unsereins lieber, dass sie nicht von fremden Menschen berührt werden.

Wir hatten schon den Fall, dass auf der Rückseite des „do not disturb“-Anhängers ein „no room cleaning“-Hinweis war. Selbst die Nutzung dieses Schildes half über mehrere Tage nichts. Der Drang der Hotelangestellten, in unserer Abwesenheit das Zimmer zu stürmen und es auf Vordermann zu bringen, war stärker.

Eine andere Idee wäre es, dass man beim Einchecken nach seinen Reinigungswünschen gefragt wird. Passiert aber auch nicht.

Nun aber habe ich das erste Mal ein Hotel vorgefunden, das eine schöne Lösung anbietet. Man kann ein kleines Säckchen außen an die Tür hängen und signalisiert damit den Verzicht auf die Zimmerreinigung. Warum das ein Säckchen sein muss, erschloss sich mir zunächst nicht. Es hätte ja auch die Rückseite des „Do not disturb“-Anhängers sein können. Vollständiges Lesen und Erfassen half weiter. Die Idee ist, dem Gast für sein Entgegenkommen eine kleine Überraschung zukommen zu lassen, die man dann in dem Säckchen findet. Nette Geste, wobei es mir nicht auf die Süßigkeit ankommt, die ich eh verschenke. In Zeiten von Arbeitskräftemangel sind die eingesparten Arbeitszeitem und die damit verbundene Kostensenkung viel stärker zu bewerten.

Auch werden Handtücher nicht mehr täglich getauscht, was dem Umweltschutz zuträglich ist. Auch diesbezüglich sind die Hotel-Erfahrungen negativ. Der Hinweis in den Bädern, dass man nur Handtücher, die auf dem Boden liegen, tauscht, wird von den Hotelbediensteten nicht umgesetzt. Es werden einfach alle Handtücher getauscht, was in Sachen Umweltschutz der reinste Wahnsinn ist, wenn man das weltweit auf alle Hotels hochrechnet.

Insgesamt versuchen wir, in Hotels mit den Ressourcen nicht anders umzugehen, als zu Hause. Wir duschen in Hotels genauso lange wie zu Hause, obwohl der Wasserverbrauch in Hotels finanziell keine Rolle spielt. Insofern sehe ich den Zeitpunkt nicht mehr weit weg, dass jedes Zimmer einen Strom- und einen Wasserzähler bekommt. Die Logik, einen Pauschalpreis zu bezahlen und damit so viel Strom und Wasser zu verbrauchen, wie man lustig ist, ist aus Umweltschutzgründen fragwürdig.

Die Sache mit den Überraschungssäckchen gibt bei der Bewertung des Hotels jedenfalls einen dicken Pluspunkt.


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