Gut, dass ich vor kurzem „1984“ von George Orwell gelesen habe. Insbesondere das letzte Kapitel zum Thema Neusprech war eine Qual. Beinahe hätte ich aufgegeben. Weil es aber doch irgendwie Weltliteratur ist, kämpfte ich mich durch. Deshalb wundern mich so manche vermeintlich neuartige Begrifflichkeiten nicht. Das Wort „hochaltrig“ kam in dem Buch nicht vor. Die Entsprechung zum Begriff „doppelgut“ (für sehr gut) müsste in Sachen Alter eines Menschen dann wohl eher „doppelalt“ sein. Jedenfalls kannte nicht nur ich das Wort „hochaltrig“ bisher nicht, sondern auch Menschen, die auf Grund ihres Alters zu den Hochaltrigen gehören. Das Wort existiert im Duden wirklich, wird aber dort einfach mit „alt“ gleichgesetzt. Bei „alt“ hätte man es auch belassen können.
Der lesbische Mann.
Zum Neusprech gehören jetzt auch „Lesbische Männer“. Der Bonner Generalanzeiger meint zwar, dass das ein seltener Fall sei, hielt die Sache im Juni 2023 aber für so lukrativ, dass er den damaligen Bericht bis heute hinter einer Bezahlschranke verbirgt. Dabei hätte ich zu gerne gewusst, was ein lesbischer Mann ist. Aber das Netz erklärt alles. Wir tauchen neuerlich ein, in die weite Welt des Neusprech und verbessern gleichzeitig das Englisch. Denn lesbische Männer werden Guydykes genannt und homosexuelle Frauen… Girlfags. dyke = Lesbe, fag = Schwuchtel. Was ist in diesem Land eigentlich passiert, dass ich mich mit Dingen beschäftige, die mich bis vor kurzem in keinster Weise interessierten? Noch vor einiger Zeit reichte es mir zu wissen und zu akzeptieren, dass Menschen für sich eine andere Lebensform wählen. Mittlerweile rücken diese Dinge unnötigerweise in den Mittelpunkt der Gesellschaft. Um noch mal die Menschen abzuholen, die mit den zwei Neusprechbegriffen immer noch nichts anfangen können, hier eine gute Erklärung dazu:
- Girlfag (schwule Frau) bezeichnet Frauen, die sich zu homosexuellen Männern und deren Umfeld hingezogen fühlen
- Guydyke (lesbischer Mann) bezeichnet Männer, die sich zu lesbischen Frauen und – man ahnt es – deren Umfeld hingezogen fühlen
Wie dieser Zustand überhaupt entstehen kann – da bin ich überfragt. Mir fehlt jegliche Vorstellungskraft für jedwede Details. Was ist eigentlich das „Umfeld“ von homosexuellen Männern und lesbischen Frauen?
Berlin: Jeder verbarrikadiert sich, so gut er kann.
Der Beitrag der Berliner Zeitung zeigt die Hilflosigkeit aller Beteiligten. Man zahlt 2.000 Euro Miete und hat dafür die Junkies und die Obdachlosen im Keller sitzen. Sprechen wir erst einmal über die Miete. Wer kann sich eigentlich 2.000 Euro Miete leisten? Allein bei dem Gedanken, irgendeinem Vermieter 2.000 Euro pro Monat für das Wohnen hinblättern zu müssen, erzeugt ein Grummeln in mir. Und wer will sich eigentlich 2.000 Euro Miete in einem Mietshaus in der Nähe des Görlitzer Parks leisten? Bis zu sieben Mal würden die Mieter pro Tag die Polizei holen, die es aber wegen des bestialischen Gestanks nur zehn Sekunden im Haus aushält. Die Polizei wäre im Görlitzer Park jetzt stärker präsent, weshalb die Drogenabhängigen in die nahen Häuser ausweichen. Bei diesem verdreckten Berlin darf man gespannt sein, ob die deutsche Hauptstadt ein würdiger Austragungsort für die Fußball-EM sein kann. Auf den Berliner Straßen und Plätzen landen laut berlin-live.de täglich 130 Tonnen Müll. Ich möchte das gar nicht erst auf alle Städte und Gemeinden in Deutschland hochrechnen und weltweit schon gleich gar nicht, damit mir nicht schlecht wird. So lange die Menschen nicht davon überzeugt werden, unseren Planeten nicht als täglichen Müllabladeplatz abzuqualifizieren, muss mir niemand etwas über CO2 und Wärmepumpen erzählen. Die deutsche Umweltpolitik scheitert an sich selbst und am einzelnen Individuum. Dennoch muss für unsereins gelten: Wir leben so, dass wir früh und abends in den Spiegel schauen können. Für nichts und niemanden anderes. Nur für den Spiegel.
Nur 1.800 Demonstranten bei Ostermärschen in München
Götterdämmerung, würde ich sagen. Bei den Demonstrationen gegen Rechts konnte man in Deutschland Millionen Menschen aktivieren. Wenn es aber um etwas viel Elementareres gibt, nämlich den Frieden in Europa und in der Welt, bleiben die Leute zu Hause. Weltweit nennt man die Einstellung Deutschlands und der Deutschen gemeinhin „German Doppelmoral“. Aber das hatte ich ja genauso vorausgesehen. Die Leute gehen – aufgeputscht durch die Medien und den links-grünen Komplex, aber mit jeder Menge Gratismut – einmal auf die Straße, um anschließend heimzugehen und sich wieder dem täglichen Leben zu widmen, wobei es in unserer Gegend zum Beispiel eher wichtig ist zu wissen, wann die Gerner Dult startet. Und so kann man den Seufzer auf dem Display, das ich in der Münchner U-Bahn gesehen habe, direkt hören. Die SZ versteht die Münchner nicht. Und hier bin ich mir wiederum mit der SZ einig. Aber nur formal, nicht inhaltlich. Die SZ hält Ostermärsche für wichtig, ich nicht. Ich verstehe aber meine Mitmenschen auch nicht, siehe 130 Tonnen täglicher Müll in Berlin. Ich könnte jetzt noch erzählen, dass laut BSR weltweit bis zu 4,5 Billionen Zigarettenkippen jährlich auf Straßen, Grünanlagen und in den Gewässern landen. Das erscheint mir aber sinnlose Tipperei zu sein. Raucher schnaufen mit einer Zigarette nicht nur wissentlich 7.000 Giftstoffe ein, sondern schmeißen die Kippen dann auch noch achtlos auf den Boden, wo die Giftstoffe dann aus den Filtern ausgewaschen werden und im Boden landen. Von dort aus geht der Vitamin-Cocktail (Vitamin A, B, und C, also Arsen, Blei und Chrom) in Richtung Grundwasser. Obwohl ich mich generell wegsetze, wenn ich irgendwo draußen im Café sitze und am Nebentisch geraucht wird, werde ich letztlich zum Passivraucher. Genau mein Humor.
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