Die Kontrolle der chinesischen Bevölkerung wird immer extremer. Die chinesische Regierung hat Apple angewiesen, den Messenger-Dienst WhatsApp aus dem Appstore zu entfernen. Die weniger bekannte Threads-App ist ebenfalls betroffen. Andere Meldungen sprechen auch von Signal und Telegram. Begründet wird der Schritt mit der „nationalen Sicherheit“. Die chinesische Regierung hat scheinbar eine riesige Angst vor ihren eigenen Bürgern. Das Verbot richtet sich direkt gegen das eigene Volk. Alle anderen Begründungen sind vorgeschoben. Ganz ehrlich? Wenn ich Chinese wäre, würde ich eher kein Chinese sein wollen.
Ausländer, die nach China reisen, brauchen unabhängig von den derzeitigen chinesischen Machenschaften scjpm jetzt schon eine VPN-Verbindung zu einem ausländischen Server, um sich im Internet frei bewegen zu können. Das ist noch solange möglich, solange China den VPN-Dienst nicht auch noch sperrt.
VPN-Verbindungen sind verschlüsselt und sorgen für absolute Sicherheit der eigenen Daten – zwischen Endgerät und VPN-Server. Beispielsweise ist die Verbindung eben auch dann supersicher, wenn man ein öffentliches WLAN nutzt. Öffentliche WLAN-Netze gelten als anfällig. Somit spricht grundsätzlich rein gar nichts gegen eine permanente 24×7-VPN-Nutzung. Der kleine Partycrasher ist, dass es nicht kostenlos ist. Der bekannteste VPN-Anbieter ist NordVPN. Und NordVPN will im ersten Jahr 48,99€ sehen. Das sind nur fünf Euro pro Monat, zugegeben für viel Schutz.
VPN ist gut, aber nicht kostenlos
Beim reinen Surfen im Internet bringt das VPN nicht so viel. 90% aller Seiten sind über https:// bereits verschlüsselt – man beachte das Schloßsymbol links von der Eingabezeile im Browser. Wobei ich bemerkt habe, dass neuerdings statt des Verschlüsselungssymbols ein kleines Menü auftaucht. Es geht aber eben auch um IP-Adressen-Tracking, DNS-Tracking und andere Scherze, die Internetakteure nutzen, um Profiling für Werbung zu betreiben.
Vom typischen Homeoffice aus geht es ausschließlich per VPN ins Firmennetz. Man baut einen VPN-Tunnel auf. Wer aber genau hinschaut, wird feststellen, dass es sich sehr oft um einen Split-Tunnel handelt. Firmenrelevanter Datenverkehr geht über den VPN-Tunnel. Direkter Internetverkehr, der nichts mit der Firma zu tun hat, läuft direkt ins Internet.
Bei NordVPN ist das natürlich anders. Da läuft alles über den VPN-Server. Das ist der Sinn der Sache. Man verbirgt das eigene Endgerät vor der Öffentlichkeit hinter einem VPN-Server. Sonst hätte die Sache in China auch keinen Sinn.
Ich bin gespannt, wie lange wir China noch als seriösen Handelspartner bezeichnen können. Eine Politik, die das eigene Land so stark 24×7 kontrolliert, ist mit unseren Maßstäben schier unvereinbar. Die Frage, wie wir uns aus der totalen Abhängigkeit von China lösen, ist schwer zu beantworten. Zähneknirschend arrangieren wir uns mit der Situation. Wo kommen gleich wieder die Panels für meine PV-Anlage her? Shit.
USA attackiert Tiktok
Was haben wir gegen China in der Hand? Tiktok. In den USA haben beide Kammern des Kongresses ein Gesetz angenommen, um Tiktok zu zwingen, sich innerhalb eines Jahres vom Mutterkonzern Bytedance zu lösen. Begründung: Daten könnten über den Mutterkonzern an die chinesische Regierung weitergeleitet werden. Eine organisatorische Trennung soll den technischen Datenaustausch verhindern? Na ja.
Die EU springt etwas kürzer. Sie moniert nicht einen eventuellen Datenabfluss, sondern das von Tiktok angedachte Belohnungssystem für die Kundenbindung. Letztlich läuft die Sache auf Sucht hinaus. Tiktok ist supergut darin, die Kunden von der Plattform abhängig zu machen, aber weniger gut dabei, Kinder und Jugendliche zu schützen? Nicht ganz. Wieviele Eltern wisssen schon, dass man für die eigenen Kinder die tägliche Tiktok-Zeit begrenzen kann. Zum Beispiel kann man 40 Minuten freie Zeit einstellen, danach ist ein Passwort notwendig. Ich habe mir weitere Schutzmechanismen für Kinder und Jugendliche angeschaut. Die Plattform Tiktok ist nicht zwingend das allgemeingefährliche Sucht-Monster, für das Laien es eventuell halten.
Was die sammelwütigen chinesischen Behörden mit all den Daten machen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Vielleicht an den Petabytes ersticken…, das wäre eine überlegenswerte Option. Wir pumpen die Chinesen mit Fake-Daten voll, bis ihnen Hören uns Sehen vergeht.
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