Dienstag, 07. Mai 2024, Ausgediente Windräder: Schrott? Nein. Denkmäler.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/05/brandenburg-zossen-windrad-denkmal.html

Windräder, die nach 20 Jahren ihre Betriebserlaubnis verlieren, müssen durch die Betreiber auf eigene Kosten abgebaut werden. Eigentlich. Das geht ordentlich ins Geld. Eigentlich. Da kann man als Unternehmer schon mal erfinderisch werden. Erwartbar. So geschehen in Brandenburg, wo die Eigentümer für zwei Windräder aus der Gründerzeit auf die raffinierte Idee kamen, für die zwei Windmühlen Denkmalsschutz zu beantragen. Der Antrag wurde zur Überraschung aller Brandenburger positiv beschieden. Der Schrott darf weiterhin in der Landschaft stehen. Und schon haben wir den Präzedenzfall für die Zukunft. Denkmalämter sind ein Buch mit sieben Siegeln. Deren Denkweise ist überwiegend nicht nachvollziehbar. Sie entscheiden meistens falsch – oder offensichtlich gar nicht. Siehe Fischerhäusl in Neumarkt-Sankt Veit.

Man fühlt sich beim Abbau von Energieanlagen an Atomkraftwerke erinnert. Da kam bisher noch kein Denkmalsamt auf die Idee, den Finger zu heben. Passt ideologisch nicht. Während der Abbau von Windrädern mit fünfstelligen Kosten noch verkraftbar scheint, sprechen wir beim Abbau von Atomkraftwerken von zig Milliarden Euro. Das Atomkraftwerk Lubmin-Greifswald wurde 1990 abgeschaltet. Man geht davon aus, dass der vollständige Rückbau erst in den 30er-Jahren gelungen sein wird. Zwar gehört das AKW dem Unternehmen EWN, EWN aber wiederum gehört zu 100% dem Bund, also uns. Wir als Steuerzahler müssen somit allein für dieses eine AKW mindestens 6,6 Milliarden Euro hinblättern.

Andere AKW gehören den vier großen Energieversorgungsunternehmen. Unterschiedliche Quellen geben unterschiedliche Kosten an, die die Unternehmen zu zahlen haben. Die Kosten könnten bis 2100 die unfassbare Summe von etwa 170 Milliarden Euro erreichen. Das alles zahlen letztlich wir als Steuerzahler. Die AKW’s hätten entweder nie gebaut werden dürfen oder weiterlaufen müssen. Deutschland hat sich für den teuersten Weg entschieden, weil die Verschwendung von Steuergeld traditionell keine Rolle spielt. Es handelt sich ja nur um die Schulden für die nächsten Generationen.


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