In der Bundesliga ist alles nach Plan gelaufen. Der VfB Stuttgart ist völlig verdient Vizemeister. Bayern unterlag Hoffenheim mit 2:4 und wird Dritter. Darüber wird sich der FCB ärgern, denn es ist nicht egal, ob man Zweiter oder Dritter wird. Sollte Leverkusen – wovon auszugehen ist – nächste Woche den DFB-Pokal holen, spielt Leverkusen zu Beginn der neuen Saison im Supercup als DFB-Pokalsieger ja üblicherweise gegen den Meister. Der ist man aber selbst, und dies mit unglaublichen 17 Punkten Vorsprung und alle 34 Punktspiele ungeschlagen, insgesamt – über alle Bewerbe hinweg – schon sagenhafte 51 Spiele. Also geht es gegen den Vizemeister, und das ist Stuttgart, und das sind eben nicht die Bayern. Letztere haben weiterhin ein Trainerproblem.
Eine Schlagzeile, der ich durchaus etwas abgewinnen kann, ist diese: Ulli Hoeneß wird für den FCB zunehmend zur Belastung. Ja, da mag etwas Wahres dran sein. Trotz seiner unermesslichen Wichtigkeit für den Verein in den letzten 50 Jahren läuft seine Zeit jetzt definitiv ab.
Bundesliga endet auf den ersten drei und den letzten drei Plätzen genau richtig.
Im Abstiegsrennen habe ich Union Berlin die Daumen gedrückt. Die Unioner verschossen zwei Elfer, rangen Freiburg in der Nachspielzeit letztlich aber doch noch mit 2:1 niederrangen.
Köln hätte einen eigenen Sieg und Schützenhilfe von Freiburg bei Union benötigt, um den Abstieg noch irgendwie zu verhindern. Die Schützenhilfe kam nicht, und selbst hat man in Heidenhain unterirdisch gespielt. Der Effzeh steigt völlig zu Recht ab.
Alles für Buchbach
In der Regionalliga Bayern ging es am heutigen letzten Spieltag so dramatisch knapp zu, dass ich höchstselbst in Buchbach vorstellig wurde, um mir bei schönem Wetter das Spiel gegen Tabellenvierten Aubstadt anzuschauen. Die Konstellation konnte spannender nicht sein. Bei 18 Teams steigen Platz 18 und Platz 17 ab, Platz 16 und Platz 15 gehen in die Relegation. Buchbach seinerseits belegte vor dem letzten Spieltag den letzten Platz. Dass man vor dem Spiel heute überhaupt die Chance hatte, die rote Laterne noch abzugeben und einen Relegationsplatz zu erreichen, lag daran, dass man letzte Woche auswärts in Illertissen 2:1 gewonnen hat. Sonst wären für das Gründungsmitglied der Regionalliga schon letzte Woche die Lichter ausgegangen.
Vor letztem Punktspiel dramatische Konstellation in der Regionalliga Bayern
Das Spiel begann für Buchbach nach Maß. 2:0 schon nach elf Minuten. Anschließend schauten mindestens 700 der 760 Zuschauer permanent in die Mobiltelefone, um die Ergebnisse zu checken. Und das sah es lange Zeit gut aus. Dann wurde es aber noch knapp. Bamberg führte überraschend gegen den FC Bayern München II. Buchbach war plötzlich und trotz Führung wieder Absteiger. Dann glich Bayern aus. Alles war gut. Dann gewann Bamberg doch noch. Die Rettung brachte letztlich die Kombination aus dem eigenen hohen 5:2-Sieg und der hohen 0:4-Niederlage des SV-Schalding-Heining beim 1.FC Nürnberg II. Die Freude im Buchbacher Stadion war riesig.
Dann aber folgte die Diskussion, wie die Relegation eigentlich funktioniert. Ich fand niemanden, der mir das sagen konnte. Meine Logik wäre ja ganz einfach gewesen: Der punktetechnisch bessere Meister der beiden Bayernligen Süd und Nord spielt gegen Platz 16, also Buchbach, und der andere Meister spielt gegen Bamberg. Entweder auf neutralem Platz oder mit Hin- und Rückspiel. Falsch gedacht.
TSV Buchbach rettet sich mit einem 5:2 plus Schützenhilfe in die Relegation
Tatsächlich gibt es einen Relegationswettbewerb mit drei Teams: Eintracht Bamberg und der TSV Buchbach treffen auf den Zweiten der Regionalliga Nord, den VfB Eichstädt. Jeder spielt gegen Jeden. Nach drei Spielen ist die Sache erledigt. Die beiden ersten der Mini-Tabelle bleiben bzw. gehen die Regionalliga. Der Tabellenletzte darf dann in der Regionalliga bleiben, wenn Würzburg als Regionalligameister in seinen Relegationsspielen gegen Hannover96 II den Aufstieg in die dritte Liga schafft.
Wir müssen noch einmal kurz nachrechnen: Memmingen und Bamberg steigen als die zwei Tabellenletzten ab. Es verbleiben 16 Teams. Würzburg steigt auf. Macht 15 Teams. Ein Absteiger aus der 3. Liga in die Regionalliga gibt es nicht. Es bleibt somit bei 15 Teams. Wenn aber der VfB Eichstätt an der Relegation teilnimmt und alle drei Releganten die Regionalliga erreichen können, gibt es weder aus der Bayernliga Nord, noch aus der Bayernliga Süd einen direkten Aufsteiger. Und in der Tat haben sämtliche Aufstiegsaspiranten in der Bayernliga Süd schon im Vorhinein auf den Aufstieg verzichtet. Das ist für unsere Region durchaus bitter. Denn mit dem Bayernligameister SV Erlbach hätte es quasi ein zweiter „Dorfclub“ in die Championsleague der Amateure geschafft. Die Anforderungen für die Regionalliga waren finanziell aber für alle Vereine nicht stemmbar. Und deshalb hat auch der Meister der Bayernliga Nord, SpVgg Hankofen-Hailing abgesagt.
Relegation sinnlos, wenn die Würzburger Kickers aufsteigen
Werfen wir noch einen Blick auf die dritte Liga und hier insbesondere auf die SG Dynamo Dresden. Ein Punkt, ein einziger Punkt mehr, und man wäre aufgestiegen. Und wieviele Punkte hat Dresden liegenlassen? Leichtfertig. Dumm. Ärgerlich. Unfassbar.
Zunächst einmal merken wir uns den nächsten Freitag vor, wo Buchbach um 18.30 Uhr gegen den VfB Eichstätt antritt. Sollte Buchbach gewinnen und Eichstätt schon sein erstes Spiel gegen Bamberg (nächsten Dienstag) verloren haben, kann man das dritte gleich Spiel absagen. Diese gleiche Konstellation gab es bei mir in der Jugend. Ich hatte, bei Dynamo Freiberg spielend, die Kreismeisterschaft gewonnen. Mit Narva Brand-Erbisdorf und Burgstädt spielten wir die gleiche Relegation. Brand-Erbisdorf hatte gegen Burgstädt gewonnen, wir aber auch. Das Spiel gegeneinander war für die Galerie. Wir gewannen in Brand-Erbisdorf mit 4:2. Ich steuerte zwei Treffer bei, hatte aber zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, dass ich wenig später bei Brand-Erbisdorf anheuern würde, wo ich von 1985 bis 1989 spielte. Es war eine coole Zeit. Wir haben zusammen Fußball gespielt, relativ oft gewonnen und auch relativ oft zusammen ge… trunken. Tempi passati.
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