05.30 Uhr: Gestern um 2256 kam die erlösende Nachricht. Anschließend war das Final-Ticket in der Ticket-App. Die Zugverbindung München – Berlin hatte ich mir vorsichtshalber schon herausgesucht und anschließend nervös WhatsApp beobachtet. Ich musste in der Bahn-App dann nur noch das finale Knöpfchen drücken und konnte zu den weiteren Reisevorbereitungen übergehen. Es ist völlig klar, dass ich mir für Heute früh zwar den Wecker gestellt hatte, ihn aber nicht brauchte. Ein Verschlafen an so einem Tag ist ausgeschlossen. Leider gibt es zu früher Stunde gleich zwei schlechte Nachrichten. Versuchtes Attentat auf Trump mit Bildern, wo er blutverschmiert zu sehen ist und ein Zwischenfall im nahen Vilshofen, bei dem ein Auto während des gestrigen Feuerwerkes von „Donau in Flammen“ sechs Menschen erfasste. Ein Georgier war der Meinung, dass eine Polizeikontrolle auf der B8 jetzt nicht gerade das ist, was er braucht. Er raste vor der Polizei davon und verletzte sechs Menschen. Wir behalten das alles im Blick und kümmern uns später darum. Im Moment heißt es, reisefertig zu werden. Stay tuned.
08.00 Uhr: Mittlerweile sitze ich im Zug nach München. Alles ist im Fluss, während der Countdown weiterläuft. Das erste Mal sehe ich in einer Südostbayernbahn einen Hinweis auf ein Wlan. Nutzt aber nichts, wenn der Bildschirm weißbleibt. Auch Geduld half nicht weiter. Egal ob 4G oder 5G, guter oder schlechter Empfang – klappte nicht. Nun, dann eben nicht. t-13.
Was „tief“ bedeutet, erschloss sie mir erst in Berlin selbst. Der Bahnhof in Berlin hat zwei Stockwerke.
Der ICE ist im Anmarsch. Er wird hier eingesetzt. Alles andere als eine pünktliche Abfahrt würde mich überraschen.
10.00 Uhr: Der ICE800 ist pünktlich gestartet. Bei dem Feueralarm, der um 0915 im Untergeschoss des Hauptbahnhofes ausbrach, dachte ich mir: Lieber Gott, bitte lass das alles nicht wahr sein. Feuerwehrsirenen waren auch noch zu hören. Und der Countdown läuft, t-11.
11.00 Uhr: Der ICE schleicht vermeintlich durch die Landschaft, ist aber laut Anzeige 250km/h schnell. Hier hätte ich mich sauber verschätzt. Hier im Abteil wird geschnarcht. Ein Unding. t-10
12.00 Uhr: Der ICE ist drauf und dran, Bayern Richtung Thüringen zu verlassen. Der Service am Platz lässt ein wenig zu wünschen übrig, den grünen Tee muss ich mir wohl selbst holen. t-9.
13.00 Uhr: Wir erreichen bald Bitterfeld. Es ist bitter, dass mich mit dieser Stadt nichts verbindet, rein gar nichts. Ich weiß nur, dass aus der Dreckschleuder Nr.1 der “DDR” mittlerweile Erholungsgebiete geworden sind. Vielleicht ist das eines der Beispiele, die Einheitskanzler Kohl mit seinen blühenden Landschaften gemeint hat. Hier hat es funktioniert. t-8.
14.00 Uhr: Fast am Ziel. In Berlin scheint es zu regnen.
15.30 Uhr: Berlin, ein riesiger Schmelztigel von Menschen. Kein Regen (mehr), stattdessen blauer Himmel, so wie sich das für diesen Tag gehört, wenn der Kleinstädter vorbeischaut…
t-1
Halbzeit: Das Spiel lebt davon, dass England noch nicht in Rückstand geraten ist,
Zweite Halbzeit: Gestartet und gleich 1:0 für Spanien. In der 60. Min. geht Harry Kane vom Feld – 30 Min. zu spät.
Mit jubelnden Spaniern und dem Hinweis auf meinen youtube-channel mit einigen Fußballvideos der letzten vier Wochen verabschiede ich mich aus dem Berliner Olympiastadion.
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