https://twitter.com/sigmargabriel/status/1814698001195028643
Wer dem X-Link folgt, sieht, dass Sigmar Gabriel gleich zwei seltsame Aussagen aneinanderreiht. Er schimpft über das Bürgergeld für junge, gesunde Menschen und über die Sabbaticals junger Menschen von reichen Eltern.
Welchen ehemaligen Chef der Agentur für Arbeit er meint, musste ich ergoogeln. Es geht um Frank-Jürgen Weise. Ich musste auch checken, ob der Twitter-Kanal wirklich zum ehemaligen SPD-Chef gehört. Das tut er.
Es ist typisch für SPD-Berufspolitiker, dass sie mit der Wahrheit erst dann herausrücken, wenn sie ihre politische Karriere hinter sich gelassen und ihre Schäfchen im Trockenen haben. All den SPD-Oldies dämmert es, dass die SPD unter ihrer Federführung durch falsche Gesetze genau dem Vorschub leistet, was sie jetzt kritisieren. In ihrer aktiven Zeit haben sie dem Sozialismus das Wort geredet und dieses Land unumkehrbar in die falsche Richtung gedrängt. Aber die Neiddebatte (oben und unten, reich und arm) haben sie immer noch drauf. Das sitzt dem Sozi traditionell in den Genen.
Sigmar Gabriel beklagt die Auswüchse seiner eigenen SPD-Politik.
Die Götterdämmerung und die Systemkritik an den eigenen frühereren SPD-Positionen kommen reichlich spät, und sie fällt auch so schwach aus, dass es ein Parteiausschlussverfahren wohl nicht geben wird.
Gabriel sitzt seit 2020 im Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Solche Posten nimmt er natürlich nicht wegen der 300.000 Euro pro Jahr an, sondern ausschließlich, weil er sich „Sorgen um die Menschen, die bei der Deutschen Bank beschäftigt sind“, macht.
Weil er terminlich noch nicht völlig ausgelastet ist, bekleidet er auch noch einen Aufsichtsratsposten bei Siemens Energy. Dafür werden weitere mindestens 120.000 Euro an ihn überwiesen. Berater beim Fleischproduzent Tönnies war er auch mal. Im Spiegel sagte er zu den 10.000 Tönnies-Euros pro Monat folgendes: „Für normale Menschen sind 10.000 Euro viel Geld, aber in der Branche ist das kein besonders hoher Betrag. Ich bin kein Politiker mehr.“ Die Sozis wissen recht genau, wie man die Zeit nach der eigenen politischen Karriere vergoldet.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht für uns Steuerzahler. Seine Einkünfte werden auf die Übergangsgelder aus Ministertätigkeit und Abgeordnetenmandat verrechnet.
Der Blog ist hiermit zu Ende. Wer noch ein wenig meinen Zahlenspielen folgen möchte, darf natürlich weiterlesen und meiner geschätzten Rentenberechnung für Sigmar G. folgen (ohne Gewähr).
Die nackten Zahlen zu den Pensionen von Berufspolitikern.
Ab 67 gibt es für Minister 4.900 Euro Grundpension, wenn sie mindestens vier Jahre Bundesminister waren. Für weitere acht Jahre Ministerdasein werden laut steuerzahler.de weitere 430 Euro fällig.
Dazu kommt die Pension aus den Jahren als Bundestagsabgeordneter. Pro Jahr erwirbt man 2,5% seines Abgeordnetengehaltes als Pensionsanspruch. War man von 2005 bis 2019 Abgeordneter des hohen Hauses, dann startete man mit etwa 7.000 Euro als Diät und schied mit einer monatlichen Diät von 9.780,28 Euro aus. Im Mittel sind das 8.390 Euro. 2,5% sind 209,75 Euro x 14 Jahre = 2.936,50 Euro.
Sigmar G.’s monatliche Pension könnte somit über 11.000,00€ betragen.
Zum Vergleich: Ein normaler Arbeitnehmer kann auf maximal 3.500 Euro Brutto-Rente kommen. Dafür braucht man 90 Rentenpunkte und muss 45 Jahre lang ein Topverdiener gewesen sein (im Moment 90.000 Euro pro Jahr).
Die Standard-Bruttorente lag 2022 aber ganz wo anders, nämlich bei 1.598,40 (alte Bundesländer) und 1.620,90 Euro (neue Bundesländer).
Wird ungefähr klar, wie privilegiert der Sozi Sigmar Gabriel ist? Ich würde ihm jeden Cent gönnen, wenn die Politik der SPD in seiner Zeit vernünftig gewesen wäre.
Discover more from Michael Behrens
Subscribe to get the latest posts sent to your email.