04. August 2024, Politik und Medien, Beispiel: England

Ein schönes Beispiel, wie Bilder manipuliert werden können. Passiert natürlich nicht.

Was stimmt mit einem 17-jährigen nicht, der in Southport, England, mit einem Messer drei kleine, tanzende Mädchen ermordet und laut zdf.de acht weitere Kinder und zwei Erwachsene zum Teil schwer verletzt. Wir sprechen somit von drei Morden und elf Mordversuchen. Das ZDF schweift von der Tat direkt ab zu den durch die Tat verursachten Unruhen und bringt diese mit der seit Tagen anhaltenden Hitze und den sozialen Brennpunkten in Zusammenhang.

Ich kann beim besten Willen nicht glauben, dass Engländer, die ich als höfliche und zuvorkommende Menschen kennengelernt habe, in heißen Sommernächten plötzlich ausflippen. Das führt zu der Frage, wer an sozialen Brennpunkten eigentlich wohnt? Somit sind wir zwangsläufig und überwiegend bei Einwanderern. Und schon sind wir bei dem 17-jährigen als Sohn ruandischer Eltern.

Es spielt bei der Bewertung keine Rolle, welcher Nationalität der Messerstecher ist. Es spielt auch keine Rolle, ob er Moslem, Migrant oder nichts von beiden ist. Die Engländer, die auf Twitter als Patrioten und vom Mainstream als Rechtsextreme bezeichnet werden, sind offensichtlich der Meinung, dass es so nicht weitergehen kann.

Am Werk sind Patrioten oder Rechtsextreme, je nach Sichtweise.

Ich beobachte die Zustände in Großbritannien schon länger. Die Begrifflichkeit „England has fallen“ zwängt sich auf. Im Jahr 2022 kamen laut Tagesschau 1.16 Millionen Menschen auf die Insel. Das verkraftet kein Land. Natürlich versucht es die Presse mit Begrifflichkeiten wie Wanderungssaldo. Will heißen, dass ja auch Menschen das Land verlassen. Bereinigt waren das für England aber immer noch 745.000 Zuwanderer mehr. Jetzt ist es interessant, wie die bpb (die Bundeszentrale für politische Bildung) das erklärt, nämlich mit folgenden drei Hauptfaktoren: Hongkong-Chinesen, Ukraine-Krieg und Studierende. Die Schlussfolgerung von bpb scheint mir aber unzutreffend zu sein: Unter gleichbleibenden Bedingungen sinke der Wanderungssaldo, weil Studenten wieder in ihre Heimatländer zurückkehren würde und der Zuzug aus der Ukraine abnehme. Nichts davon wird sich bewahrheiten.

Dabei erklärt bpb das Dilemma Großbritannien in Sachen illegaler Einwanderung relativ gut. Durch den Brexit können über den Ärmelkanal angekommene Flüchtlinge nicht mehr so einfach nach Frankreich zurückgeschickt werden. Die Briten schafften es nicht, die Kontrolle über ihre Grenzen zu erlangen. Das einzige Land, mit dem man nun eine entsprechende Rückführungsvereinbarung getroffen habe, sei… Ruanda. So ein Zufall aber auch.

Was ich auf jeden Fall anders sehe als das ZDF, ist die Schlussfolgerung, der Randale durch angereiste Rechtsextreme seien Falschinformationen vorausgegangen. Die Randale folgte nicht den Falschinformationen, sondern einer unfassbaren Bluttat. Die Menschen sind wütend, weil die Messerattacken kein Ende nehmen. Die Unfähigkeit der Regierung ruft die Reaktionen hervor, wie wir sie jetzt in England erleben.

Tumulte wegen Falschinformationen im Netz?

Deutschland erlebt ebenfalls Messerattacken, nur passieren bei uns ganz andere Dinge. Omas demonstrieren nicht etwa gegen die Messerattacken sondern gegen Rechts, weitestgehend unfähig, über den Tellerrand hinauszuschauen. Auf der Suche nach einer Definitionsbestimmung für den Begriff „Rechts“ – eine stets vergebliche Suche – , stieß ich auf der Internetseite der „Omas gegen Rechts“ darauf, dass sie sich gegen jede Form der Stigmatisierung aussprechen. Gleichzeitig setzen sie sich für gleiche Rechte für Frauen, Männer und Kinder ein. Die vielen anderen Geschlechter sind nicht mit einbezogen. Ob dieser Ausschluss nicht schon eine Art Stigmatisierung ist? Woke sind die Omas somit jedenfalls scheinbar nicht.

Interessant ist, dass sich die Omis gegen Rechts auch dem Kampf gegen Frauenfeindlichkeit verschrieben haben, so als ob „Rechts“ und „Frauenfeindlichkeit“ untrennbar miteinander verbunden seien. Aber: Historisch gibt es die Frauenfeindlichkeit schon seit dem Mittelalter, Nazis aber erst seit etwa 100 Jahren. Denn ab dem 15. Jahrhundert gab es den Hexenbegriff und in der Folge Hexenverbrennungen. Das war echte Frauenfeindlichkeit. Niemand würde heute jedoch auf die Idee kommen, die damaligen Gerichte als „Rechts“ und die Richter als Nazis zu bezeichnen.

Nun. Die Omis demonstrieren weiter in Deutschland, und ich beobachte weiter die Geschehnisse in England.


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