Bei der Suche auf Twitter nach interessanten Themen hatte ich heute das erste Mal das Gefühl, von X beeinflusst zu werden. Nach dem ersten Freudentaumel darüber, dass die US-Demokraten mit Kamala Harris eine würdige Präsidentschaftskandidatin gefunden haben, mischen sich natürlich auf die kritischen Stimmen ein. Kommunistin, woke, usw. Das war alles erwartbar. Heute sah ich aber ein kurzes Video, wie Harris bei einer Wahlveranstaltung emotional ihre Anhänger begrüßt. Der Kommentar dazu war: Weit aufgerissene Augen, irrer Blick. Fazit: Sie steht unter Alkoholeinfluss. Das hat mich tatsächlich zehn Minuten beschäftigt. Dieses boshafte Video muss man abschütteln.
Messerstechereien – Berliner Kurier mit „Bild des Tages“
Ich habe keine Ahnung, was den Berliner Kurier geritten hat, seine Überschrift mit einem Bild von einer blonden Frau zu hinterlegen. Fast entschuldigend versah man das Bild mit dem Begriff ‚Symbolbild‘. Die Frage ist, ob bei der Auswahl des Bildes der Praktikant unterwegs war, der nicht von mittags bis um 12 mitgedacht hat, oder ob das das Bild in völliger Absicht ausgewählt wurde. Meines Erachtens hat der Berliner Kurier das Bild ausgesucht, um im Netz absichtlich für einen Aufschrei der Entrüstung zu sorgen. So etwas nennt man dann Klickbaiting. Man möchte möglichst viel Traffic auf der eigenen Seite generieren, egal mit welchen Inhalten. Denn jeder seriös agierende Blogger, verfolgt Bilder bis zur Quelle, um die Authentizität sicherzustellen. So gelangte ich schließlich zum Berliner Kurier.
Tatsächlich kannte ich das Blatt gar nicht. Jetzt kenne ich es. Die Veröffentlichung des Bildes hatte somit den gewünschten Erfolg. Und natürlich habe ich bei dem Begriff Messerstecherei immer sofort eine blonde deutsche Frau im Kopf. Auf Bahnhäfen mache immer einen großen Bogen um diesen Typ Frauen. Und noch schlimmer: Immer, wenn ich heimkomme (oder wenn sie heimkommt), flehe ich zunächst um Gnade.
Visaskandal im Auswärtigen Amt
Beim Visaskandal rund um Afghanistan-Migranten hatte ich schon den Verdacht, dass der Mainstream das Thema vor den Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen tunlichst ausblenden möchte. Jetzt berichtet der focus darüber. Neben dem Vorwurf, man habe Afghanen hundertfach Einreisen nach Deutschland ermöglicht, obwohl man wusste, dass Pässe gefälscht sind, gibt es nun den nicht ganz neuen Verdacht der Vetternwirtschaft. Die Frau eines Referatsleiters im Auswärtigen Amt vertritt wohl als Rechtsanwältin Afghanen, die in der deutschen Botschaft im pakistanischen Islamabad Visa beantragen. Ohne Ausschreibung erhalte die Dame Aufträge vom Auswärtigen Amt, hätte ein Rechtsgutachten erstellt und Online-Kurse für Botschaftsmitarbeiter gegeben, die Visa-Entscheidungen treffen.
Das AA spielte bisher alle Vorwürfe herunter und sah bis dato keine Interessenkonflikte. Man schützt das eigene Klientel. Beispielsweise spricht das AA von nur 19 fraglichen Visaverfahren, business-insider und die Bundespolizei aber von Hunderten Fällen, die überprüft werden müssen. Erst knallte es in Habecks Wirtschaftsministerium (Greichen), jetzt im Außenministerium. Politiker können einfach nicht anders. Sie fühlen sich im Recht, superstark und sitzen Presseberichte aus. Sie belächeln ihre Kritiker, selbst wenn es wie hier um Rechtsbeugung geht.
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