Freitag, 23. August 2024, Wirtschaft: Rettung der Meyer-Werft.

Ich finde es erstaunlich, wie der Bundeskanzler Scholz auf der Meyer-Werk in Papenburg (siehe mein anderer Blog dazu) fünf Minuten sprechen kann, ohne etwas zu sagen. Er steht auf einer Bühne, die die Verantwortlichen als so gefährlich einstuften, dass er einen weißen Helm trug.

Interessant war der Beitrag auf WeLT. Zu sehen war, wie der Bundeskanzler – begleitet von seiner Entourage und gefolgt von Fahnenträgern der IG-Metall – live und im Stechschritt Richtung Veranstaltungshalle läuft. Hätte ich da im Weg gestanden – die Proleten hätten mich plattgemacht und weggeräumt – so entschlossen wirkten sie. Dieser schnelle Schritt war inszeniert. Das war Teil der Planung. Damit wollte man uns ein Zeichen geben: Seht her. Wir schreiten zur Tat. Wir verlieren keine Zeit. Wir sind die Macher. Die Einheitsfront zwischen Bundesregierung und Gewerkschaften funktioniert. Das passt kein Blatt Papier dazwischen. Fazit: Die Szene wirkte öffentlichkeitswirksam inszeniert und skurril. Er hätte ja auch mit dem Dienstwagen vorfahren können.

Zum Sachverhalt hat er jedenfalls gar nichts gesagt. In welcher Form „steigen“ das Land Niedersachsen und der Bund in die Werft ein? Dann gab er noch ein Interview, diesmal mit gelbem Helm. Und wieder der gleiche „Lorks“ – hätte mein Papa jetzt gesagt. Der Bund trüge seinen Teil zur Perspektive für die Zukunft bei. Man wolle einsteigen und wieder aussteigen.

Über Geld wird natürlich nicht gesprochen. Müssen wir nicht wissen. Ständig wird von harter Arbeit von Bund und Land gesprochen. Wie hart das Land Niedersachsen arbeitet, haben wir ja bei meinem gestrigen Blog (Erklärung der Landesaufnahmebehörde für den Fall, dass sich ein Flüchtling gegen die Abschiebung wehrt) erfahren dürfen.

Bund und Land arbeiten hart an einer Lösung

Extrem wichtig ist es natürlich, wenn man als erste Maßnahme einen Aufsichtsrat und einen Konzernbetriebsrat gründet. Das senkt die Kosten ungemein und nachhaltig. Auch eine Zurückverlagerung des Firmensitzes von Luxemburg nach Deutschland trägt natürlich erheblich zur Problemlösung bei. Wieso – das wird nicht erklärt. Dann wird auch noch von einem Rückkaufrecht der Familie gesprochen. 2027 soll das Unternehmen dann wieder in die Familienhände gelegt werden. Ich stelle mir einen Reminder ins Outlook.

Interessanter ist diesbezüglich dann schon der Beitrag des ndr. Da tauchen zumindest Zahlen auf. Es geht um Bürgschaften in Höhe von 900 Millionen Euro und das Übernehmen von bis zu 90% der Firmenanteile durch den Staat. Offen bleibt, was uns Steuerzahler die Sache nun tatsächlich kosten wird.


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