Sonntag, 08. September 2024, Neumarkt-Sankt Veit, Glasfaserausbau

Sonntag, 08. September 2024: Ausschreibung und nächste Schritte

Die letzte zugängliche Information zum Thema Glasfaserausbau war der ovb-Artikel vom 07.03.2024, in dem es hieß: „Die Stadt Neumarkt-St. Veit hat sich in dem Verfahren dazu entschieden, das komplette Stadtgebiet auszuschreiben“.

Diese Aussage stand aus meiner Sicht im Widerspruch zum ovb-Artikel vom 26.12.2022, in dem berichtet wurde, dass die Telekom ab 2026 eigenverantwortlich und ohne jede Ausschreibung den Innenstadtbereich in NSV ausbaut.

Ich ging auf Grund es ovb-Artikels davon aus, dass die Planungen der Telekom für den Ausbau in 2026 zunächst obsolet sind, weil durch die Ausschreibung die Karten neu gemischt werden.

Eine kostenlosen Ausbauvariante durch die Telekom für den Innenbereich auf eine kostenpflichtige europäische Ausschreibung umzuschwenken, die durch den Steuerzahler zu bezahlen ist, hielt ich für eine seltsame Idee. Warum setzt man beim Ausbau des Innenbereiches nicht weiterhin auf den Kooperationsvertrag und verlässt sich auf die Telekom?

Laut ovb-Artikel vom 07.03.2024 endete das Teilnahmeverfahren bereits am 01.03.2024. Der ovb hätte am 7.3. eigentlich schon auf die Ergebnisse des Teilnahmewettbewerbs eingehen können. Eine Info erfolgte bis heute nicht. Folglich stellte sich die Frage, ob der Teilnahmewettbewerb erfolgreich war und letztlich zu einer Ausschreibung geführt hat.

Das hat mir alles keine Ruhe gelassen. Die Frage war nun, ob ich wieder reihum Stadträte befrage, oder doch lieber gleich zur Quelle gehe, zum Rathaus. Also verfasste ich flugs eine Fragenmail in Richtung vg@neumarkt-sankt-veit.de, entschuldigte mich dafür, dass ich sogar keine Ahnung vom Konzept und den nächsten Schritten habe und …war erneut angenehm überrascht. Die Antworten kamen prompt und präzise.

  1. Warum hat sich die Stadt entschieden, das ganze Stadtgebiet mit nach sich ziehenden Kosten auszuschreiben, wenn es doch für den Innenstadtbereich eine kostenlose Ausbauvariante der Telekom gibt?

Antwort: Die Stadt habe nur den kompletten Außenbereich ausgeschrieben, da für den Außenbereich die Netzbetreiber keinen eigenwirtschaftlichen Ausbau angeboten hätten. Alle Bereiche außerhalb der gestrichelten Bereiche hätte man europaweit ausgeschrieben.

Fazit: Demnach war der ovb-Artikel vom 7.3. irreführend, denn dort hieß es: „Die Stadt Neumarkt-St. Veit hat sich in dem Verfahren dazu entschieden, das komplette Stadtgebiet auszuschreiben.“ Genau aus diesem Satz erwuchs meine Irritation.

2. Ist der in 12/2022 unterschriebene Kooperationsvertrag mit der Telekom noch gültig und von Relevanz?

Antwort: Das sei eine Absichtserklärung der Telekom und kein Vertrag, hätte aber noch volle Gültigkeit.

Fazit: Das beruhigt mich grundsätzlich. Der Begriff „Kooperationsvertrag“ stammt aber nicht von mir, sondern wiederum aus dem ovb-Artikel vom 7. März. Absichtserklärung klingt noch ein wenig wackelig. Das beunruhigt mich dann doch ein wenig. Aber: Wir vertrauen der Telekom. Das macht der FC Bayern München ja auch und dies erfolgreich.

3. Mit welchen Ergebnissen endete der der geplanten Ausschreibung zugrunde liegende Teilnahmewettbewerb am 01.03.2024?

Antwort: Die europaweite Ausschreibung sei bereits abgeschlossen und man sei zuversichtlich, dass man heuer noch den Kooperationsvertrag mit dem entsprechenden Netzbetreiber schließen könne. Leider sei das Bundesförderverfahren sowie die europaweite Ausschreibung sehr arbeitsintensiv. Von Beginn der Ausschreibung bis zur Unterschrift seien 12 bis 18 Monate die normale Verfahrensdauer.

Farzit: Das sind schon extreme Zeiten, aber: Es geht ja um den Außenbereich. Die ungewisse Zeitschiene betrifft Menschen wie mich, die in der Dichtersiedlung unterwegs sind, nicht. Da ist mir das Hemd näher als der Rock.

4. Gibt oder gab es auf Grund der Ergebnisse des Teilnahmewettbewerbes eine Ausschreibung?

Antwort: Die Ausschreibung sei abgeschlossen ist und man müsse nur noch einige Prüfungen machen. Der Vertrag könne danach geschlossen werden.

Fazit: Das ist wiederum eine gute Nachricht, für den Außenbereich.

5. Wann endete bzw. endet die Abgabefrist der Ausschreibung?

Antwort: Die Ausschreibung sei beendet.

Fazit: Eine gute Nachricht, die es wert gewesen wäre, den Weg in den ovb zu finden.

6. Wenn es eine europaweite Ausschreibung gab oder gibt: Welcher Zeitplan wurde oder wird den Ausschreibungsteilnehmern für die Umsetzung vorgegeben?

Antwort: Beantwortet durch Antwort auf Frage 3.

Fazit: siehe auch Antwort auf Frage 10.

7. Für den Fall, dass die Ausschreibung bereits beendet ist: Wer hat die Ausschreibung gewonnen und wurde die angestrebte Kostenobergrenze von acht Millionen Euro eingehalten?

Antwort: Den Netzbetreiber, der die Ausschreibung gewonnen hat, könne man leider erst mit Vertragsschluss bekanntgeben, was über das Mitteilungsblatt entsprechend geschehen wird. Die Kostenobergrenze sei eingehalten worden. Die Kosten hätten sich sogar deutlich reduziert, sodass der komplette Außenbereich mit Glasfaser erschlossen werden könne.

Fazit: Ausschreibungsrecht schlägt journalistische Neugier. Man hört aber heraus, dass man im Notfall nur einen Teil des Außenbereiches ausgebaut hätte, wenn bei der Ausschreibung die angestrebte Obergrenze überschritten worden wäre.

8. Warum ist im OVB-Artikel vom 07.03. von 529 profitierenden Adressen die Rede, während es im Kooperationsvertrag mit der Telekom allein für den Innenstadtbereich um 1.450 Adressen (2.500 Haushalte) geht? Zu den 1.450 Adressen lieferte der ovb-Artikel vom 26.12.2022 ein erklärendes Bild. Die angegebenen 529 Adressen aus dem ovb-Artikel vom 07.03.2024 bleiben aber nebulös. Bitte zeigen Sie auf, um welche Stadtgebiete es geht.

Antwort: Im Außenbereich handel es sich um 530 Adressen. Im Stadtbereich seien es ca. 1.450 Adressen.

Fazit: Der gordische Knoten mit den Haushalten, Adressen usw. ist aufgelöst. Bei noch 1.980 glasfaserlosen Adressen stehen wir gefühlsmäßig somit noch eher am Anfang des Glasfaserausbaus.

9. Warum ist im Haushaltsvorbericht 2024 (Seite 18) die Rede davon, dass allein der Glasfaserausbau im Außenbereich vermutlich 8 Millionen Euro betragen wird, während der ovb-Artikel vom 07.03.2024 suggeriert, dass der Ausbau von Außen- und Innenbereich auf acht Millionen Euro gedeckelt werden soll?

Antwort: Die 8 Millionen seien nur auf den Außenbereich bezogen gewesen. Der Stadtbereich werde von der Telekom eigenwirtschaftlich ohne Beteiligung der Stadt ausgebaut.

Fazit: Ich wollte noch einmal auf Nummer Sicher gehen, dass die Telekom hier am Ball bleibt.

10. Wann erfolgt – auf Basis der heute bekannten Informationen – der Ausbau der Innenstadt, insbesondere der Dichtersiedlung?

Antwort: Der Außenbereich werde nach Vertragsunterzeichnung innerhalb von 36 Monaten fertiggestellt, nach jetzigem Stand somit Ende 2027. Mit dem Stadtbereich plane die Telekom Anfang 2026 zu beginnen. Fertigstellung solle im gleichen Jahr Ende 2026 sein.

Fazit: Hört sich gut an. So machen wir das. Wer Schwierigkeiten hat, Außen- und Innenbereich zu unterscheiden, der wird auf der Homepage der Stadt fündig.

Der Dank geht an den Kämmerer der Stadt Neumarkt-Sankt Veit für die klaren Informationen.

Samstag, 13. April 2024: Kritik an der Telekom wegen „Überbau“

Das ist jetzt nicht wirklich wahr, oder? Was geht da ab? Unsereins wartet mit Ungeduld auf den Anschluss ans Glasfasernetz, während die Telekom deutschlandweit in der Kritik steht, für einen Überbau der Netze zu sorgen. Mit Überbau ist gemeint, dass ein Mitbewerber der Telekom die Glasfaserverlegung bereits erledigt hat bzw. plant und die Telekom plötzlich eine parallele Glasfaser ins gleiche Haus verlegt oder dies plant. Die Telekom sieht es anders und fühlt sich selbst teilweise selbst „überbaut“.

Mir ist es völlig egal, wer hier wen überbaut. Mir geht es darum zu kritisieren, dass dieser Wahnsinn überhaupt stattfindet. Die Kapazitäten beim Leitungsbau könnten knapper nicht sein. Anstatt sie jetzt gewinnbringend einzusetzen und die weißen Flecke auch in Neumarkt-Sankt Veit zu tilgen, greifen sich die Marktbegleiter gegenseitig mit parallelen Leitungsführungen an.

Die Verbände, die die Telekom hart kritisieren, haben laut heise-online das BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) angeschrieben und um Klärung gebeten. Dabei hat Verkehrsminister Wissing gerade viel Wichtigeres zu tun. Er schreibt nämlich seinerseits so einige Briefe. In einem davon warnt er die Ampelfraktionschefs vor möglichen Fahrverboten, weil anders die CO2-Einsparungen im Straßenverkehr nicht möglich erscheinen. Völliger Quatsch? Nicht ganz. Gerichte könnten entsprechenden Klagen schnell rechtgeben. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat es vorgemacht und die Schweiz schuldig gesprochen.

Verbände kritisieren die Telekom hart

Noch hört sich das recht unkonkret an. Das könnte sich aber ändern. Die Deutsche Umwelthilfe ist äußerst klagefreudig und hat scheinbar unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten. Sie ziehen das notfalls bis zum bitteren Ende durch und fühlen dem Staat auf den Zahn. Wenn ich schon höre, dass sich die Deutsche Umwelthilfe über Privatpersonen und Stiftungen finanziert. Bei Privatpersonen denke ich an den einen oder anderen Amerikaner. Bei Stiftungen habe ich immer ein ablehnendes Gefühl. Die gehören weg. Zu nebulös. Wenn Stiftungen Vereine unterstützen, betrachten wir das mit höchster Skepsis.

Bundeskanzler Scholz wurde angeschrieben. Dann kann nichts mehr schiefgehen.

Zurück zum Thema: Bundeskanzler Scholz sei von den Netzbetreiberverbänden ebenfalls angeschrieben worden. Das war sicherlich vollends vergeudete Zeit. Über eine Antwort wissen wir nichts. Aber wir wissen – dank heise-online – dass die Bundesregierung eine „Monitorstelle“ eingerichtet hat. Dann ging das fröhliche Sammeln der Beschwerden los. Und Anfang des Jahres sollte dann die Bundesnetzagentur mit Sammeln und dem Betrachten fertig sein und ihre Sicht der Dinge veröffentlichen. Ende März war nichts da. Hätte mich auch gewundert. Aber jetzt lesen wir in der Zeit, dass die Bundesagentur gravierende Verfehlungen nicht erkennen kann. Ein Durchgreifen des Staates bleibe der Telekom „erspart“. Wundert mich nicht. Seit wann greift der Staat gegen sich selbst durch? Laut Behördenchef Klaus Müller bestehe weiterhin hoher Informationsbedarf. Hat die Monitoringstelle versagt, nach dem Motto: Bin ich technisch nicht ganz helle, gründe ich eine Monitoringstelle?

Überbau verlangsamt Ausbau

In 427 Fällen gibt es in Deutschland diesen Überbau. Das ist eine Vollkatastrophe und verlangsamt insgesamt den Glasfaserausbau. Aber der Staat greift nicht durch. Wahnsinn. Und so liest sich auch der Artikel der Zeit, die aber einfach die dpa-Nachricht veröffentlich hat.

Für Neumarkt-Sankt Veit ist der Widerspruch immer noch nicht gelöst, dass die Telekom für 2026 einen eigenverantwortlichen Ausbau des Glasfaserausbaus für alle noch nicht angeschlossenen Adressen zugesagt hat, während Neumarkts Oberverwaltung eine Ausschreibung initiiert hat. Mein Verdacht, dass die Telekom hier lieber die Ausschreibung gewinnen möchte, weil das mit Millionenzuschüssen verbunden ist, hat bisher noch niemand ausräumen können. Wir wissen aber, dass die Ausschreibung schon am 1. März 2024 zu Ende gegangen sein muss, siehe einen Blog weiter unten. Hat irgendjemand irgendwas über das Ergebnis gehört?

Man muss sich das vorstellen: Die Telekom gehört immer noch zu 30% dem Staat, der Deutschland in Sachen Glasfaser lustig mit Förderprogrammen überzieht. Die daraus resultierenden Ausschreibungen gewinnt die Telekom dank ihrer Marktmacht und kassiert die Zuschüsse. Der Staat hat sich somit faktisch selbst bezuschusst. Genau mein Humor. Das ist unser Deutschland im Jahr 2024.

Donnerstag, 07. März 2024: Ausschreibung mit Ausstiegsklausel

Den Prozess, verstehen zu wollen, wie das Konzept funktioniert, Neumarkt-Sankt Veit lückenlos mit Glasfaser zu versorgen, habe ich für mich gestoppt. Ich stehe nur noch fragend daneben. Versuchen wir dennoch, die Nutzinfos aus dem gestrigen ovb-Bericht herauszuziehen. Die geschätzten Kosten, um 529 Adressen mit Glasfaser zu versorgen, betragen 8,46 Mio Euro. 60% dieser Kosten werden durch das Bundesförderungsprogramm Gigabit-Richtlinie 2.0 übernommen. Bleiben somit 3,38 Mio Euro an Kosten übrig. Hierfür holt man sich die Kofinanzierung des „Freistatt“ Bayern. Nehmen wir mal wohlwollend an, dass es um den Freistaat Bayern geht, und dieser jetzt 30% der tatsächlichen Kosten übernimmt. 30% von geschätzten 8,46 Mio wären 2,538 Millionen.

842.000 Euro Kosten für Neumarkt. Wieso eigentlich?

Zu schultern wären für NSV dann noch 842.000 Euro. Dann hätten wir das geklärt. So weit so gut. Oder doch nicht gut? Was lesen wir im ovb-Bericht vom 14.12.2022, als es um die Absichtserklärung der Telekom ging, bis Ende 2026 Neumarkt komplett anzuschließen? „Im eigenwirtschaftlichen Ausbau werden die Finanzen der Stadt nun nicht belastet.“ Ja wie denn nun? Ohne Ausschreibung keine Belastung des Stadtsäckels? Und dennoch hat sich die Stadt nun für eine Ausschreibung entschieden und zahlt freiwillig 842.000 Euro? Ich verstehe nichts mehr.

529 Adressen werden adressiert

Jetzt folgt die interessante Info, dass das Vergabeverfahren bis zum 1. März 2024 läuft. Wie jetzt? Blick auf den Kalender: Das ist fünf Tage her. Hätte es nicht besser heißen müssen, dass das Vergabeverfahren bis zum 01. März lief? Am Freitag wurden die letzten Angebote abgegeben, Am Montag konnte man sich die Ergebnisse anschauen. Gestern konnte man die frohe Botschaft der Presse melden. Heute hätten wir schon mehr erfahren können. Man müsste somit heute im ovb nicht mehr darüber philosophieren, ob man die Option zieht, vom Vergabeverfahren zurückzutreten, falls die Anbieter den 8Mio-Deckel nicht einhalten.

Ausschreibungsfrist ist schon abgelaufen. Wo sind die Ergebnisse?

Die nächste interessante Info ist, dass man sich dazu entschieden hat, das gesamte Stadtgebiet auszuschreiben. Jetzt setzt es bei mir aus. Ich erinnere an den ovb-Bericht vom 14.12.2023. Da hieß es noch, dass es sich bei den 529 Adressen um die letzten weißen Flecken in den Außenbereichen handelt und dafür 8,5 Mio angesetzt werden. Wieso heißt es jetzt plötzlich, die Ausschreibung umfasse das gesamte Stadtgebiet? Wenn man für die Abdeckung der Außenbereiche im Dezember noch 8,5 Millionen angesetzt hat, dann kann die Ausschreibung jetzt unmöglich bei 8 Millionen gedeckelt sein, und Außenbereich und Stadtgebiet zusammen ausgeschrieben sein. Da fehlt mir der Glauben.

Mir fehlt auch der Glauben daran, dass Baupreise rückläufig seien. Mir klingelt noch folgender Satz des  Präsidenten des Zentralen Immobilien-Ausschusses, Andreas Mattern, vom 21.02.2024 in den Ohren: Wer heute baut, ist morgen bankrott. Selbst wenn die Prognose zutreffen würde, dass die Baupreise in 2024 um 3% nachgeben, werden aus den 8,5 Millionen aus dem Dezember 2023 nicht plötzlich 8,0 Millionen.

Baupreise sind rückläufig? Die Worte hör‘ ich wohl.

Und welche Rolle spielt jetzt noch die Telekom mit ihrer Zusage, den Innenbereich Neumarkts eigenverantwortlich und komplett ab 2026 mit Glasfaser auszustatten? Kann es sein, dass sich die Telekom gerade von ihrem eigenverantwortlichen Ausbau verabschiedet, und sich lieber an der Ausschreibung beteiligt, weil jetzt Zuschüsse in Millionenhöhe winken? Nur dann ergäbe die Ausschreibung auch für die Innenstadt einen Sinn.

Was macht die Telekom?

Die Frage eines CSU-Stadtrates, ob es sich um Standardtöpfe handele, aus denen man die Zuschüsse beziehe, muss als Antwort eigentlich ein Ja oder ein Nein zur Folge haben. Die Antwort darauf lautete jedoch, dass die Stadt bei der Zuteilung der Zuschüsse riesiges Glück gehabt habe. Aha. Je nach dem, ob hier der 60%- oder der 30%-Zuschuss oder beide gemeint sind, verdankt man es im besten Deutschland aller Zeiten im Jahre 2024 einem riesigen Glück, wenn uns eine Glasfaserleitung in Aussicht gestellt wird? Genau mein Humor. Denn eigentlich sollte es überhaupt keine „Standardtöpfe“ geben. Staatliche Fördertöpfe dürfen keine Selbstverständlichkeit bis in alle Ewigkeit sein. Zuschüsse müssen etwas Temporäres sein, um eine Gemeinde in einer finanziell prekären Situation aus der Patsche zu helfen. Hier im nördlichen Landkreis Mühldorf und gefühlt in ganz Deutschland ist etwas eingerissen, was man nicht mehr abstellen kann: Keine Förderung – kein Projekt. Nennt sich hier: Neumarkt-Sankt Zuschuss.

Donnerstag, 14. Dezember 2023, ovb-Bericht: 5,1 Mio Euro Zuschuss

Eigentlich war es ja das Geschenk, dass die Telekom bis 2026 alle weißen Flecken tilgen wird und ganz Neumarkt-Sankt Veit eigenverantwortlich und ohne Zuschüsse mit Glasfaser versorgen wird. Wie passt jetzt der heutige ovb-Bericht in das Bild? Ich habe keine Ahnung. Bitte teile mir doch einfach jemand mit, wann und durch wen die Dichtersiedlung endlich Glasfaser bekommen wird. Welche „529 Adressen aus dem gesamten Außenbereich“ sind das konkret? Gigabitrichtlinie 2.0, Zuschusstopf vollkommen überzeichnet, europaweite Ausschreibung, 60% vom Staat, 30% von Bayern, 900.000 Euro aus Eigenmitteln – ist mir alles egal. Ich brauche eine konkreten Plan und eine konkrete Aussage, wie und wann ich zu einer Glasfaser komme. Kann das denn so schwer sein?

Sonntag, 03. Dezember 2023, IT: DSL ist schneller als gebucht

Aus dem Augenwinkel hatte ich bei irgendeinem Tool gesehen, dass meine Downloadgeschwindigkeit viel schneller ist, als es mein Vertrag aussagt. Beim Spazierengehen sah ich heute zudem eine Telekom-Werbung für schnelleres Internet. Also habe ich zehn Minuten investiert, um der Sache nachzugehen. Das obige Bild hat ein paar Informationen, die mir so nicht bewusst waren. Der nächste DSLAM ist nur 365m entfernt. Das ist die Strecke, die mich von der begehrten Glasfaser trennt.

Vectoring erhöht die Geschwindigkeit

Rechts unten im Bild sieht man, dass die Software von Broadcom kommt. Das ist die Firma, die gerade VMWare übernommen hat. Und in der Mitte ist erkennbar, dass ich Nutznießer der Vectoring-Technologie bin. Das ist immer dann möglich, wenn der nächste „Glasfaserkasten“ weniger als 1000m entfernt ist. Von dort aus geht dann ein Kupferkabel mit einigen Doppeladern bis kurz vor unser Haus. Eine Doppelader davon nutze ich für mein DSL. Aber dieses Kupferkabel mit den vielen Doppeladern rentiert sich für Vectoring. Die Doppeladern werden zu einer Vectoring-Gruppe zusammengefasst, Daten lassen sich dadurch schneller übertragen. Der Enduser profitiert davon.

Vectoring als regulatorischer Zankapfel

Es gab hier lange regulatorische Schwierigkeiten. Denn Vectoring klappt nur, wenn alle Doppeladern unter der Obhut der Telekom sind. Die Telekom hat somit kein gesteigertes Interesse, ihr Kupferkabel an Drittanbieter zu vermieten. Das gibt ihr eine gewisse Marktmacht. Aus Wettbewerbsgründen schaltete sich vor reichlich zehn Jahren die EU ein, genehmigte aber letztlich die Technologie. Somit konnte die Telekom meinen Speed von 16 auf 23MB steigern. Das ist sehr ehrenhaft von der Telekom, zumal ich den Zugewinn an Geschwindigkeit nicht bezahle – glaube ich. Nun, dann hätten wir das auch geklärt.

Dienstag, 15. August 2023, ovb-Bericht: Neumarkt will letzte Flecken beseitigen

Schon seit Dezember 2023 steht der Beschluss des Stadtrates, das Stadtgebiet mittels eines eigenwirtschaftlichens Ausbaus die fehlenden Häuser mit Glasfaser zu versorgen (Absichtserklärung der Telekom). Nun ging es in der letzten Stadtratssitzung darum, „ob und wie“ der Außenbereich versorgt werden soll. Über das „ob“ kann es ja nun überhaupt keine Diskussion geben. Man spreche aktuell über 540 förderfähige Adressen. Sorry, das ist keine Info, die weiterhilft. Wieviel Adressen sind denn im Umkehrschluss nicht förderfähig? Wie wäre es, einfach mittels einer einfachen Tabelle aufzuzuzeigen, wor wir eigentlich im Moment stehen, unterschieden in Stadtgebiet und Ortsteile, und jeweils unterschieden in:

  • bereits versorgt
  • wird versorgt
  • hat für alle Zeiten Pech gehabt, weil nicht „förderfähig“

Nicht so wichtig sind für mich die laut ovb-Bericht 61km lange zu verlegende Trasse, 400km Glasfaserkabel und die 22 Netzverteiler. Deckungslücken von rund acht bis 9,5 Mio Euro? Kann ich mir gut vorstellen. Neumarkt muss 800.000 bis 950.000 Euro zuschießen? Von mir aus.

Montag, 24. April 2023: Ist Starlink ein adäquater Glasfaserersatz?

Letzte Woche kam die Meldung, dass Space-X-Chef Elon Musk die Preise für Starlink gesenkt hat. Der Monatspreis war mal bei 99 Euro, letztens dann bei 80 Euro und neuerdings bei 65 Euro. Damit nähert sich der Preis der positiven Schmerzgrenze. Fassen wir kurz zusammen, wie die Technik als solches funktioniert. Man erwirbt bei Starlink eine kleine Empfangsschüssel, dazu einen Router mit WLAN-Funktionalität und schon kann es mit dem Internetempfang losgehen. Die Schüssel wird irgendwo installiert, wo sie einen freien Blick zum Himmel hat. Mit einer App richtet man die Schüssel ungefähr aus. Den Rest erledigt die Schüssel selbst. Wie geht das? In der Schüssel sind eine Mechanik und schlaue Elektronik, die in der Lage sind, die Schüssel exakt auf die Starlink-Satelliten auszurichten. Diese Logik erklärt aber den relativ hohen Stromverbrauch nur indirekt. Tatsächlich hat die Sat-Schüssel eine integrierte Heizung, die die Fläche von Eis und Schnee frei- und vielleicht auch die Mechanik/Elektronik geschmeidig halten soll.

Starlink als Stromfresser

Bei einem Verbrauch von 60 Watt ergibt sich ein Jahresverbrauch von über 500kWh. Das würde alle unsere privaten Stromeinsparungen im letzten Jahr sofort vernichten. 20 bis 30 Euro im Monat für den Starlink-Router ist eine ordentliche Hausnummer. Ein normaler DSL-Router hat einen Verbrauch von 10 bis 15 Watt, maximal 30 Watt. Das ist ein gewisser Minuspunkt für die Starlink-Lösung. Eine App auf dem Mobiltelefon zeigt dafür sämtliche Statistiken auf einen Blick. Die Starlink-Satelliten stehen nicht starr am Himmel, wie GPS- bzw. Fernseh-Satelliten. Mehr als 2000 Satelliten rasen mit einem Gewicht von 250kg und einer Geschwindigkeit von 28.000km/h in einer Höhe von 550km um die Erde. Das bedeutet wiederum, dass die Sat-Schüssel keine feste Beziehung zu einem Satelliten aufbaut. Alle zwei Minuten richtet sie sich auf einen anderen Starlink-Satelliten aus. Der User bekommt davon nichts mit. Auch dafür muss sich die Schüssel eventuell nachjustieren. Das konnte ich aber nicht abschließend recherchieren. Starlink-Satelliten leuchten nachts, falls Sonnenlicht auf sie trifft. Bei neuen Modellen ab 2020 wurde die Leuchtwirkung aber auf Wunsch vieler Astronomen durch ein Sonnenschild minimiert. Und sie können angeblich Weltraumschrott ausweichen.

Hochmodernes Starklink

Unter der Adresse https://satellitemap.space/ sind alle Starlink-Satelliten (weiße Punkte) und ihre Bewegungen in Echtzeit zu sehen. Sie Seite ist wirklich cool. Die roten Punkte sind die Einspeisepunkte. Von da aus werden die vorbeifliegenden Satelliten im All mit dem Internet auf der Erde verbunden. Die Satelliten wiederum haben Blickkontakt untereinander, sind per Laserlink verbunden und bauen dort oben ein vermaschtes Internet auf. Und Laserlink ist noch schneller als Glasfaser. Die Seite futurezone.at zeigt auf, dass die Verbindung zwischen New York und London über Starlink schneller sein könnte, als über irgendwelche Glasfaser- bzw. Seekabel. Aber Achtung. Der Beitrag ist auch schon von 2020. Die Zeit ist schnelllebig. Im Internet ist viel von ‚hätte‘ und ‚könnte‘ die Rede. Die „Perlenkette“ hat der eine oder andere schon einmal am Himmel gesehen. Die ins All geschossenen Satelliten fliegen manchmal „gemeinsam“ auf einer Bahn und können somit besser miteinander besser kommunizieren. Natürlich muss man sich die Bandbreite des verbundenen Starlink-Satelliten mit allen anderen Usern teilen. Je erfolgreicher das Verkaufsmodell, desto stärker sinkt die Download-Rate. Aber das Ganze bewegt sich immer noch auf hohem Niveau. Innerhalb eines Jahres sank die Geschwindigkeit von 114 Mb/s auf 95 Mb/s. Zum Vergleich. Unsereins hat 16 Mbit. Selbst wenn die Bandbreite auf 50Mb/s sinken würde, wäre das für uns immer noch die dreifache Geschwindigkeit. Aber es ist ein gewisser Minuspunkt zur Glasfaser.

Starlink ist nicht teuer

Wir vergleichen jetzt die 65 Euro Monatsrate mit den 55 Euro, die wir an die Telekom zahlen. Welche Leistungen haben wir bei der Telekom? Internet, Festnetztelefonanschluss mit Inlandsflatrate, Mailadresse und Magenta-TV. Wie gleichen wir diese entfallenden Leistungen bei einem Umstieg auf Starlink aus? Internet bleibt Internet – keine Änderung. Der Festnetzanschluss entfällt ersatzlos. Wer uns erreichen will, muss dann halt auf dem Mobiltelefon anrufen, oder auf Whatsapp, oder auf der Dienstnummer. Die t-online-Mailadresse kann man bei der Telekom erhalten. Wie schaut es mit Fernsehen aus? Das ist noch in Klärung. Notfalls schauen wir über die Satellitenschüssel, obwohl Magenta-TV wirklich sein Geld wert ist. Die Bildqualität ist besser als Fernsehen über den Satelliten, subjektiv gesehen.

Generveter Vodafone-Kunde bekommt geholfen

Am Wochenende hatte ich den üblichen Fall eines genervten Vodafone-Kunden. Die Internet-Probleme wurden im Vodafone-Shop mit Router-Problemen abgetan. Also bekam unser Neumarkter eine neue Cable-Fritzbox mit nach Hause. Begründung: In 90% der Fälle sei das die Lösung. Einem Austausch des Vodafone-Routers gegen eine Fritzbox stand prinzipiell nichts im Wege, zumal der neue Standard Wifi6 integriert ist. Der Router musste nicht programmiert werden. Es hieß einfach nur: Anstecken und zehn Minuten warten, bis sich alle LEDs „beruhigt“ hatten und die Sache stabil war. Wie so oft war das Drumherum der größere Aufwand. Erstmal hatte ich auch so eine Roku-TV-Box vor mir. Mit der war aber etwas grundsätzlich faul. Erst reagierte sie auf die Fernbedienung zäh, dann gar nicht mehr. So nutzt einem das Ding wenig.
Grundsätzlich: Wäre ich bei Vodafone mit diesen ständigen Kabelstörungen, dann würde ich Starlink probieren. Für uns selbst ist die schmale DSL-Bandbreite von 16Mb kein echter Showstopper. Die 16Mb mögen nicht zeitgemäß sein, aber alles funktioniert. Noch. Denn Bandbreitenanforderungen können durch neue Software schlagartig steigen. Die Frage für uns Neumarkter mit geringen DSL-Bandbreiten lautet: Was ist eher da? Die bandbreitefressenden neuen Applikationen oder die Telekomglasfaser im Jahr 2026/2027?

Freitag, 16. Dezember 2022, Stadtratssitzung: Glasfaserausbau im Ortskern kommt 2026 Eigenwirtschaftlicher Ausbau durch die Telekom

Nach dem gestrigen Bericht im ovb wollte ich es etwas genauer wissen und ging am Abend gleich zur Stadtratssitzung. Wir erfuhren zunächst, dass eine Stadträtin geheiratet hat und schwanger ist. Neben den bekannten Infos (44km Leitungsverlegung) gab es die Zusatzinfos, dass etwa 60 Verteilerkästen gesetzt werden müssen. Außerdem erfolgt die Glasfaseranbindung unabhängig von Verträgen. Man kann also 1&1-Kunde sein und – dank entsprechender Kooperationsverträge – dennoch vom Glasfaseranschluss der Telekom profitieren. Geht aber außer 1&1 nur bei Telefónica und Vodafone (wenn ich mir das richtig gemerkt habe). So schön das Mobilfunknetz von Vodafone auch sein mag – einen Internetanschluss würde ich mir von Vodafone nicht holen, bei dem was man im facebook ständig über Störungen liest. M-net als großer Anbieter fehlt mir allerdings in der Liste. Interessant wäre die Bekanntgabe der ungefähren Investitionssumme gewesen. Sie wurde gestern nicht präsentiert. Warum es erst 2026 losgehen kann, hinterfragte niemand. Denn Glasfasertechnologie gibt es schon seit gefühlten 20 Jahren. Zur Auflockerung wollte ich die Frage stellen, ob durch eine Glasfaser eigentlich Gleichstrom oder Wechselstrom fließt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Frage tatsächlich für Erheiterung gesorgt hätte.

Weihnachtsgeschenk ist kein Weihnachtsgeschenk

Abschließend wissen wir nun, dass es sich beim Glasfaserausbau um ein tolles Weihnachtsgeschenk für Neumarkt-Sankt Veit handelt. Ich erinnere mich an eine ähnliche Veranstaltung im Herzoglichen Kasten. Das ist mindestens 10 Jahre her. Auch da hatte ein Mitarbeiter der Telekom den Glasfaserausbau vorgestellt. Ich war rundum begeistert und hatte mich extra nach meiner Straße erkundigt. Alles bestens – hieß es. Seitdem habe ich bis gestern nichts mehr gehört. Den Glasfaserausbau habe ich dann insofern mitverfolgt, als dass die Glasfaser keine 200m entfernt von unserem Haus verlegt wurde. Der nächste Glasfaser-Verteilerkasten ist 500m entfernt. Die räumliche Nähe hat aber bis heute nichts genutzt. Und die Situation bleibt erst einmal für die nächsten drei Jahre so, wie sie ist. Sollte unsere Straße in nächster Zeit einmal aufgerissen werden müssen, dann werden nach Angaben des Telekomlers die Synergieeffekte genutzt und die Glasfaserleitungen gleich mitverlegt. Ob das zu einem früheren Anschluss führt, war aus den Erklärungen nicht herauszuhören. Ich denke eher nicht. Ich stelle mir die Diskussion um ein solches zukünftiges Weihnachtsgeschenk zwischen meiner Frau und mir ungefähr so vor:

Sie: Du Schatz, ich plane, dir zu Weihnachten 2026 etwas zu schenken.
Ich: Das ist ja toll, aber warum erst 2026?
Sie: Vorfreude ist die schönste Freude.
Ich: Stimmt. Die Sache hat aber doch bestimmt einen Haken. Welchen?
Sie: Mein Geschenk ist eigenwirtschaftlich.
Ich: Aha, und was heißt das?
Sie: Du solltest mir ab 2027 dann auch etwas schenken, und zwar monatlich.
Ich: Ah, verstehe. Aber wo wäre bei diesem Vorgang jetzt noch der Geschenkcharakter?
Sie: Das, was ich dir schenke, ist sehr teuer. Ich gehe für dich in finanzielle Vorleistung.
Ich: Ah, verstehe. Aber wir haben doch ein gemeinsames Konto, oder?
Sie: Du verstehst wieder einmal gar nichts. Es zählt der ideelle Wert. Aber wenn du nicht…
Ich: …doch, doch, ich will auf jeden Fall. Her mit der Glasfaser. Hab dich lieb.
Sie: Du mich auch.

Donnerstag, 24. März 2022, IT: Vodafones Mobilnetz gestört

Scheinbar führt Vodafone in Neumarkt-Sankt Veit geplante Umbaumaßnahmen durch. Als Nutzer wird man kalt erwischt und erfährt das dann rein zufällig auf irgendwelchen Facebook-Seiten, wo die Menschen schimpfen wie die Rohrspatzen. Eine offizielle „ja, hier wird gearbeitet und es kommt bis zum 27. März zu Ausfällen“-Meldung habe ich im Internet nicht gefunden. Man könnte es ja auch kurzerhand in die Zeitung schreiben lassen. Aber im Jahr 2022, im Jahrzehnt der Digitalisierung, erfahren wir… nichts. Dabei gibt es Technologien, die verhindern, dass die Leute verärgert werden. Bevor ein Sendemast planmäßig abgeschaltet wird, könnte man mal eben eine Massen-Mail oder eine Push-Nachricht an alle Mobiltelefone schicken, die sich grade im Funkfeld tummeln – oder in den letzten zwei Wochen regelmäßig an dieser Basisstation angemeldet waren. Denn dann könnte man sicher sein, nicht einem Durchreisenden zu behelligen, der aus Neugier grade mal über unseren Stadtplatz fährt und sofort Richtung Süden verschwindet. Oder Vodafone schreibt eine Massen-Mail an alle Vodafone-Kunden im Einzugsgebiet. Oder man nutzt die Cell-Broadcast-Technologie. Aber nichts davon passierte. Das technische Problem ist, dass auch eine Menge Funktionalitäten wie zum Beispiel Zwei-Faktor-Authentifizierungen auf der SMS-Methode beruhen. Wenn die App dann keinen optionalen Ausweg bietet, steht der Nutzer relativ dumm da. Seltsam ist, dass ich telefonieren kann, was bedeutet, dass ich eigentlich auch SMS empfangen sollte. Geht aber nicht.

Edge ist sinnlos. Kann weg.

Und so sehe ich in meinem Mobilphone rechts oben, wenn überhaupt, seit Tagen nur ein „E“ für Edge. Man könnte aber auch gleich den Buchstaben „N“ für „Nix geht mehr“ nehmen. Unter diesen Voraussetzungen würde ich niemals mit meinem häuslichen Internet zu Vodafone (ehemals Kabel Deutschland) wechseln, obwohl die Internetgeschwindigkeit bei Vodafone viel, viel höher ist als meine DSL-Geschwindigkeit bei der Telekom. Aber was nutzt mir eine theoretisch hohe Geschwindigkeit, wenn ich als Homeoffice-Nutzer mich nicht darauf verlassen kann, dass das Netz 24×7 funktioniert. Aber genau diese Vodafone-Geschwindigkeit ist der Grund, warum ein Glasfaserausbau nicht gefördert wird. Ich hatte dazu am 21. Januar per Mail beim Bayerischen Breitbandzentrum angefragt. Die ultraschnelle Antwort kam dann bereits am 15. März. Mein Verdacht wurde bestätigt. Über Koaxial-Kabel steht ein gigabitfähiges Produkt bei Vodafone zur Verfügung. Damit scheidet eine Förderung nach dem „weiße Flecken“-Förderprogramm ebenso aus wie eine Förderung nach dem „graue Flecken“-Förderprogramm. Aber die Entscheidung steht: Zu Vodafone gehe ich nicht zurück. Die Technologie überzeugt mich einfach nicht.

Samstag, 22. Januar 2022: Breitbandausbau in Bayern: Newsletter mit fantastischen Zahlen

Wenn 90% aller Menschen in Bayern bereits mit 100Mbit/s surfen und 64% mit Gigabitgeschwindigkeit, dann frage ich mich ernsthaft, ob ich hier in Neumarkt mit meinem Kupferkabel und den maximalen 16Mbit/s hinter dem Mond lebe und zu den vergessenen 10% gehöre.

From: BreitbandzentrumAmberg@ldbv.bayern.de <BreitbandzentrumAmberg@ldbv.bayern.de>
Sent: Friday, 21 January 2022 16:41
To: michael.behrens@t-online.de
Subject: Newsletter des Bayerischen Breitbandzentrums vom 21.01.2022

Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung– Bayerisches Breitbandzentrum Amberg –

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Der Breitbandausbau in Bayern ist das erfolgreichste Infrastrukturprojekt der letzten Jahre. Der Glasfaserausbau in Bayern läuft auf Hochtouren. Dies belegen auch die aktuellen vbw-Studien: Mehr als 90 Prozent der Menschen in Bayern können bereits mit 100 Mbit/s surfen, über 64 Prozent sogar mit Gigabitgeschwindigkeit“, stellte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker im Rahmen der Online-Pressekonferenz der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) zur Digitalen Infrastruktur für Bayern am Donnerstag (20.1.) fest. „Kein Bundesland unterstützt seine Kommunen beim Glasfaserausbau stärker als der Freistaat Bayern.

Unsere Förderprogramme sind unbürokratisch und effektiv. Mehr als 1,6 Milliarden Euro Fördergelder investiert der Freistaat in den Glasfaserausbau – ein bundesweiter Spitzenwert. Eine moderne digitale Infrastruktur ist Grundpfeiler für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land und essentieller Standortfaktor für die bayerischen Unternehmen und Kommunen. Für unsere Familien und unsere Kultur ist Glasfaser die digitale Lebensader der Gegenwart und Zukunft. Unser ambitioniertes Ziel bleibt: Gigabit bis in jedes Haus“, so Minister Füracker weiter. Weiterlesen: https://www.schnelles-internet.bayern.de/breitbandzentrum/presse/65.html

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Bayerisches Breitbandzentrum Amberg
Bayerisches Breitbandzentrum Amberg
Kirchensteig 1
92224 Amberg

Sehr schön und überzeugend formuliert. Das macht Hoffnung. Während also der Freistaat 1,6 Milliarden Euro an Fördergeldern mobilisiert, und auch die neue Regierung in ihrem Koalitionspapier von einem digitalen Aufbruch mit einer flächendeckenden Glasfaserversorgung spricht, empfiehlt uns unser Bügermeister im Mitteilungsblatt vom Oktober 2021, doch einfach bei der Telekom eine private Glasfaserleitung zu beantragen. Ich soll somit einen fünfstelligen Betrag aus der eigenen Tasche zahlen, während Bayern 1,6 Milliarden Euro an Fördergeldern bereitstellt?

Begründet wird diese tolle Idee mit der Aussage, dass die Stadt keine Förderung mehr erhalte, sobald ein Anwesen mehr als 30 Mbit/s im Download aufweise.

Auf der Seite des Amberger Breitbandzentrums liest sich das jedoch ganz anders und zwar so: „Mit der Bayerischen Gigabitrichtlinie hat der Freistaat den Weg geebnet und kann seitdem als erste Region in der Europäischen Union den Glasfaserausbau auch dort fördern, wo bereits ein Netzbetreiber mindestens 30 Mbit/s anbietet (sog. „graue Flecken“).“

Auch als völlig anhnungsloser Verwaltungsrechtler würde ich meinen, dass sich die beiden Aussagen widersprechen. Die Gigabitrichtlinie ist sei 2020 gültig, sodass sich in den letzten drei Monaten auch nicht etwa die Rechtslage geändert haben könnte. Hier sind zusätzliche Recherchen notwendig, um in der Sache weiterzukommen.

Donnerstag, 18. November 2021: MBfM = Mehr Breitband für mich

Im vorletzten Stadtbladl wurde das nüchterne Statement bekanntgegeben, dass der Breitbandausbau wohl eher nicht so vorangetrieben werden kann, wie sich das mancher Neumarkter wünscht. Rechtliche Vorgaben sprächen gegen einen flächendeckenden Ausbau, so hieß es sinngemäß. Tatsächlich ist unser Wohngebiet laut Erhebung mit 30Mb/s versorgt, und gehört aus Sicht des Gesetzgebers somit nicht in den vordringlichen Bedarf. Da nutzt es mir wenig, dass meine maximale DSL-Geschwindigkeit bei der Telekom 16MB ist. Offensichtlich kann Vodafone mit seinem Kabelanschluss höhere Geschwindigkeiten. Jetzt habe ich aber überhaupt keine Lust, von meiner Lieblings-Telekom mit einem 24 Stunden am Tag fehlerfrei funktionierenden DSL-Anschluss zu Vodafone zu wechseln, wo ich doch ab und an im Internet etwas von Totalausfällen lesen muss. Ich war früher bei Kabel Deutschland (jetzt Vodafone) und hatte diese frustrierenden Erlebnisse, dass man an einem Sonntagabend seinen Rosamunde-Pilcher-Film nicht zu Ende schauen konnte, weil sich das Bild plötzlich auflöste.

Enterntainment der Telekom war in 2011 eine gute Entscheidung

In meinem Ärger tat ich vor vielen Jahren daraufhin zwei Dinge: Ich holte mir Entertainment mit dem Mediareceiver, und ich ließ mir eine Sat-Schlüssel aufs Dach montieren. Eigentlich ist das doppeltgemoppelt. Aber das beruhigende Gefühl, auch dann Fernsehen schauen zu können, wenn das Internet „weg“ ist, möchte ich nicht missen. Ab und an probiere ich den Sat-Empfang, bin zufrieden, dass die Technik funktioniert und schalte wieder auf den komfortableren Media-Receiver um. Was war nun die Idee des Stadtblattes, wie man zu Geschwindigkeiten jenseits von 16Mb/s kommt? Die Empfehlung ist/war, ein Programm der Telekom zu nutzen, dass es erlaubt, sich sein eigenes Glasfaserkabel legen zu lassen. Natürlich gegen Bezahlung. Weil Glasfaser mit seiner superschnellen Geschwindigkeit die präferierte Lösung ist, wurde ich hellhörig, folgte dem Link ins Internet und meldete mich zum Beratungsgespräch an. Pünktlich vier Wochen später kam die Antwort per Mail, die ich aus Datenschutzgründen hier nicht komplett posten kann, aber zusammenfassen darf.

  • Die Kosten für ein detailliertes Angebot betragen 100 Euro, die im Auftragsfall verrechnet werden
  • Die Ausarbeitung des Angebotes dauert ungefähr 16 Wochen
  • Die Kosten liegen im fünfstelligen Bereich
  • Eine Umsetzung dauert etwa sechs Monate nach Auftragseingang

Die 100 Euro erschrecken mich nicht, weshalb ich jetzt den Antrag auf Angebotsausarbeitung vielleicht tatsächlich stellen werde. Jetzt möchte ich es genau wissen. Interessant wird die Frage sein, ob es preislich Synergieeffekte gibt, wenn man Nachbarn ins Boot holt. Aber: Schritt 1 vor Schritt 2.

Mittwoch, 26. Mai 2021: Kommunalpolitische Aufgabe oder nicht?

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Berufsbedingter Stress, Fußballtraining und die goldene 24-Stunden-Regel sorgten dafür, dass ich nicht schon gestern auf den Zeitungsbericht auf unserer Lokalseite bezüglich der letzten Stadtratssitzung reagieren konnte. Während unser Bürgermeister immer wieder einmal ausführt, dass die Versorgung mit schnellem Internet doch eher nicht zu den kommunalpolitischen Pflichtaufgaben gehört, schrieb der Oberbergkirchner Bürgermeister Michael Hausperger – angesichts der flächendeckenden Ausstattung mit Glasfaser in seinem Ort – am 11. Mai auf unserer Lokalseite unserem Bürgermeister ins Stammbuch, dass schnelles Internet wie Wasser oder Strom heutzutage eine Frage der kommunalen Daseinsfürsorge sei, Meine Rede. Fast den gleichen Wortlaut habe ich in einem früheren Blog verwendet. Das Hausperger-Zitat wäre die ideale Steilvorlage für unseren Lokalredakteur gewesen, die Situation in Neumarkt zu hinterfragen. Normalerweise springt der Bürgermeister auf jeden Zug auf, bei dem zwei von drei Wagons mit Fördergeld beladen sind. Warum nicht hier? Antwort: Wissen wir nicht.

Mittwoch, 05. August 2020: Die Nachbargemeinden machen es vor

Wenn die Neumarkter Lokalseite über den erfolgreichen Breitbandausbau in den Nachbargemeinden Lohkirchen, Schönberg, Zangberg und Oberbergkirchen berichtet, dann müsste sie eigentlich sofort den Bogen spannen und fragen: Was geschieht in Neumarkt diesbezüglich? Tut sie aber nicht. Müssen wir „wiederemoi“ in die Bresche springen und selbst darüber sinnieren. Dass Breitbandausbau trotzt Förderungen aller Art teuer ist, wissen wir. Aber das Prinzip der privaten Zuzahlung halte ich für einen sehr guten Weg. In den Nachbargemeinden sahen das 75% der Familien auch so und zahlen die 2.000 Euro. Ich denke, dass in Neumarkt die Beteiligung ähnlich wäre. Bleibt uns angesichts der klammen Finanzen ja auch nichts anderes übrig. Man muss es nur anpacken und wollen. Reinhard Fuchs war hier visionär tätig und hat uns gefühlte zwei Jahrzehnte ins Gewissen geredet. Wir haben ihn als Breitband-Fuchs belächelt und schließlich vergrault. Wir kümmern uns lieber um das Verrücken von Ruinen. Von Bayerns ambitioniertem Ziel einer bayernweiten Gigabit-Versorgung bis 2025 haben wir offensichtlich noch nichts gehört. Man könnte ja bei manchen Dingen auch einmal Vorreiter sein, anstatt der allgemeinen Entwicklung stets und ständig hinterherzuhecheln.

Freitag, 24. Juli 2020, Lokalseite: Oberbergkirchen – erfolgreicher Breitbandausbau

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Glückwunsch an die Nachbargemeinde zum erfolgreichen Breitbandausbau. Da wird unsereins neidisch. Die Kosten für das Projekt lagen insgesamt bei 3,4 Millionen Euro. 50% gab es über ein Bundesförderprogramm dazu, eine weitere Million vom Freistaat. Exakt 20%, also 680.000€, muss Oberbergkirchen alleine schultern. Das läuft auf einen Fehlbetrag von 20.000 Euro hinaus, wobei die Lokalseite hier ungenau berichtet. Die Bürger von Irl und dem Ortskern von Oberbergkirchen müssten „2.000 Euro beisteuern“. Das wären dann zehn Haushalte á 2.000 Euro, um die fehlenden 20.000 Euro abzudecken? Diese Rechnung wird sicherlich falsch sein. Die Höhe der Eigenbeteiligung pro Haushalt – das wäre noch eine genaue Information wert gewesen. Schmunzeln muss der geneigte Leser über die Formulierung, dass sich die Gemeinde mit ihrer „innovativen Idee“ auf dem richtigen Weg befinde. Mit Verlaub: Breitbandausbau sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Um so trauriger ist die Aussage, dass Oberbergkirchen die einzige Gemeinde im Landkreis sei, die aus diesem speziellen Bundesförderprogramm Mittel abgeschöpft habe. Was haben Neumarkt-Sankt Veit und die anderen 29 Gemeinden davon abgehalten, diese Chance wahrzunehmen? Ein vernünftig recherchierter Lokalseiten-Beitrag hätte diese Antwort für Neumarkt-Sankt Veit gleich mitgeliefert.


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