Dienstag, 11. September 2024, Dresden: Brückeneinsturz

Witzig, dass es jetzt darum geht, Schaden zu vermeiden. Wer sagt das? Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften (oder kurz: Baubürgermeister) der Stadt Dresden. Was hat er studiert, dass er so einen Job erledigen kann? Architekt? Bauprojektmanagement? Bauingenieurwesen? Statiker? Nein. Man ahnt es: Soziologie. Karriere? Wie gehabt: Berufspolitiker, Bundestagsabgeordneter, Pressereferent in der Landtagsfraktion der Grünen. Wann hat man bei den Grünen historisch bedingt beste Aufstiegschancen? Wenn man sich mit Kindern beschäftigt. Kinderbuchautor ist ok, wie bei Robert Habeck. Oder man hat wenigstens an einer Kinderstudie mitgearbeitet. Dies trifft auf Stephan Kühn zu. Berufserfahrung? Nicht notwendig. Vom Hörsaal in den Plenarsaal. Und ab und an mal raus an die frische Luft, zum Pressestatement. Schaden abwenden.

Das Verwaltungsgericht sah das auch so. Bei der Besetzung des Postens hatte ein Mitbewerber das Nachsehen, der gegen die Entscheidung, dass Kühn zum Baubürgermeister ernannt wurde, klagte. Das Gericht sah kein Problem darin, dass Parteibuch vor Qualifikation geht.

Früher hat er sich gegen den Bau der Waldschlösschenbrücke engagiert, um die er sich jetzt – als Baubürgermeister – mit großer Freude kümmert. Er verdient sozusagen sein Geld damit. Der September hatte auch so vielversprechend begonnen.

Nach so einem Ereignis holt einen aber auch wirklich jeder Post wieder ein…

„Versammeln“ ist übrigens sächsisch, eine Kombination aus vergammeln und versemmeln.

Kommentar des Tages: Die Brücke ist nicht kaputt. Sie hat nur vorübergehend aufgehört in der Gegend herumzustehen. (Robert Habeck)

Auch gut: Die Brücke ist nicht eingestürzt, sie liegt nur anders.

Noch besser: Die Brücke wurde nur heruntergeklappt, um sie von Booten aus besser sanieren zu können.

Mega: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass die gegen meine Brücken erhobenen Vorwürfe haltlos sind. (Uwe Barschel)

Top: Niemand hat die Absicht, eine Brücke einstürzen zu lassen. (Walter Ulbricht)

Ich füge hinzu: Beim Brückeneinisturz handelt es sich nicht um eine Pleite. Es ist eine Brückentechnologie. (Ein Blogger)


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