Mittwoch, 18. September 2024, Libanon: Und was ist heute in Libanon los?

Die erste Meldung heute war, dass massenweise Walkie-Talkies explodiert seien. Israel hat es innerhalb von 24 Stunden geschafft, die Hisbollah ein zweites Mal in Angst und Schrecken zu versetzen. Wieder gab es viele Verletzte und einige Tote. Und die Israelis kannten auch dieses Mal keine Gnade. Sie ließen die Geräte offensichtlich auch bei einer Beerdigung hochgehen, bei der Todesopfer von gestern beerdigt wurden.

Ansonsten hatte ich in meinem gestrigen Blog alles richtig dargestellt. Ich war mir nur nicht sicher, ob es nicht doch 2Way-Pager mit Quittierfunktion gibt. Solche Typen haben die Hisbollah aber offensichtlich nicht genutzt. Die Motivation der Hisbollah, diese altertümlich wirkenden Pager zu nutzen, ist einzig und allein die Nichtortbarkeit.

Zwei zentrale Fragen stehen im Raum. Wer beliefert die Hisbollah mit Kommunikationstechnik? Die taiwanische Firma wies alle Vorwürfe zurück, die Pager könnten von ihnen stammen. Die Firma verwies an einen Lizenznehmer in Ungarn. Der wiederum will mit der Lieferung auch nichts zu tun haben. Ich kann das gut verstehen. Keiner möchte zugeben, die Feinde Israels mit Technik zu beliefern. Ganz schnell gerät man ins Fadenkreuz des Mossad.

Nach den Pagern gestern explodierten heute die Walkie Talkies.

Ich ziehe Parallelen zum Ukrainekrieg. In der Ukraine gibt es Bestrebungen, die aus Russland anfliegenden Raketen nicht mehr nur dann zu bekämpfen, wenn sie schon im ukrainischen Luftraum sind. Viel sinnvoller ist es, die Abschussrampen unbrauchbar zu machen. So könnte auch Israel argumentieren und bestrebt sein, die Produktionsstätten von Firmen in aller Welt lahmzulegen, die ihre Technik an die Hisbollah im Libanon schicken. Mit etwas Glück zeigt die israelische Regierung solchen Firmen zunächst die gelbe Karte, verbunden mit einer eindringlichen Warnung. Man sollte dann tunlichst der Versuchung widerstehen, mit dem Mossad zu diskutieren…

Die Seite der ungarischen Firma BAC ist vorsichtshalber offline gegangen. Aber das Netz verliert nichts. Es gibt die schöne Seite web.archive.org, wo man sich rudimentäre auch verschwundene Seiten anschauen kann. Hinter der schönen Seite https://web.archive.org/web/20240329011312/https://www.bacconsulting.org/ würde man nicht vermuten, dass hier Pager für Terroristen gefertigt werden. Wir können davon ausgehen, dass die ungarische Firma gar nichts hergestellt hat. Es handelt sich wohl eher um eine Tarn- bzw. Briefkastenfirma, mit der wahre Lieferketten und Finanzströme verschleiert werden. Ungarn ist in Erklärungsnot.

Die zweite Frage ist, wieso ein iranischer Minister einen solchen Terroristen-Pager dabeihatte. Vielleicht war es auch der Leibwächter. Spielt keine Rolle. Die Begrifflichkeiten Hisbollah und iranisches Mullah-Regime muss man in einem Atemzug nennen.

Das Netz schießt gleich wieder über das Ziel hinaus. Waren es zunächst nur die Funkgeräte, so waren es später dann schon iPhones und Küchengeräte.


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