Dieses Bild kam von einem 60er-Fan über Whatsapp zu mir und forderte mich zu einer Antwort heraus. Ich bemühte ChatGPT und gab folgende Anweisung ein: „Bitte kreiere ein zweistrophiges satirisches Gedicht auf den Fußballverein 1860 München.“ Hier die Antwort:
Die Löwen im Märchenwald
In München da gähnt ein Verein voller Pracht,
der Sechzig heißt und selten lacht.
Mit Löwen im Wappen und Himmel so blau,
doch Siege bei ihnen – die bleiben recht flau.
Sie träumen vom Aufstieg, vom großen Triumph,
doch stecken oft fest in der Regionalliga-Sumpf.
Von Investoren geleitet, mit Münzen im Blick,
sie drehen sich munter im Abstiegsgeschick.
Mal spielen sie heiß, doch meistens eher kalt,
und statt auf den Platz geht’s zum Grillfest im Wald.
Doch eins bleibt gewiss, ob Sieg oder Pein,
für Fans ist der Sechzig-Verein ein Verein.
Ein schwaches Ergebnis von ChatGPT
Die Antwort fand ich jetzt eher schwach, unter Zeitdruck zusammengeschustert. Aber als Initialzündung genügt es allemal. Als jemand, der in frühester Kindheit von „Gurry, Gurry“, einem afrikanischen Märchen in Reimform, geprägt wurde, konnte ich das halbgare Gedicht innerhalb von zwei Minuten in die richtige Form bringen. Neues Ergebnis:
In München totelt ein Verein,
über den jeder lacht,
denn er hat in den letzten zwanzig Jahren
nichts vollbracht.
Sechzig heißt er,
mit einem Löwen im Wappen,
doch sieht man im Vereinsheim Pokale,
dann sind es nur Attrappen.
Sie träumen vom Aufstieg, vom großen Triumph,
doch stecken sie fest, im Drittligasumpf.
Schon viel besser
Die zweite Strophe wäre – derart in Schreiblaune versetzt – auch nur eine leichte Fingerübung. Jedenfalls fand ich diese Version so gut, dass ich ChatGPT anbot, dieses Gedicht doch einfach in seiner Datenbank abzuspeichern und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Original-Version könnte ChatGPT getrost löschen. Was war die Antwort? Das wäre leider nicht möglich, aber ich könnte das Gedicht doch einfach auf meinem Blog veröffentlichen. Hiermit geschehen. Ich habe ChatGPT dann noch ein wenig weiter „gekitzelt“, in dem ich folgendes wissen wollte:
„Ok, dann habe ich das Gedicht auf meiner Seite www.michael-behrens-news.de/blogs/ veröffentlicht. Inkludierst du meinen Blog bei ähnlichen Anfragen in deine Recherchen?
Antwort: „Ich habe leider keinen direkten Zugriff auf externe Websites, einschließlich persönlicher Blogs, und kann deine Seite daher nicht automatisch in meine Recherchen einbeziehen. Wenn du aber möchtest, dass ich Inhalte von deinem Blog berücksichtige, kannst du mir jederzeit den relevanten Text oder Link hier bereitstellen, und ich kann ihn in unsere Unterhaltung einfließen lassen.„
Jetzt wollte ich aber doch genauer wissen, wie ChatGPT bei seinen Recherchen vorgeht und gab ihm folgende Anweisung:
„Bitte erkläre mir die Relativitätstheorie und zeige auf, welche externen Web-Seiten du für dein Ergebnis herangezogen hast.„
Tatsächlich zeigte mir Chat-GPT die Web-Seiten. Es waren nur vier: bing.com, brittanica.com, wikipedia.org und space.com. Bing ist derart nervig, dass ich die Seite vor lauter Angst, bing könnte mir wieder ein nerviges Plugin in den Browser integrieren, aus grundsätzlichen Erwägungen niemals öffnen würde. Britannica.com und Space.com kannte ich noch gar nicht. Man sieht aber eben auch, dass ChatGPT auf allgemeine Enzyklopädien setzt. Selbst wenn ich in meinem Blog das Thema viel schöner erklären könnte, würde ChatGPT meine Homepage vermutlich ignorieren.
Fazit: 1:0 für den FCB.
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