Quelle: Pro7live.
Ich war mehrmals in den Staaten und habe die Amerikaner stets als äußerst höfliche Menschen kennengelernt. Die Menschen entschuldigen sich bereits, wenn sie in einem Gang eines Supermarktes an dir vorbeigehen. Dabei sind die Gänge dort sehr breit. Umsoweniger kann ich verstehen, dass fast die Hälfte aller amerikanischen Wähler den rüpelhaften Donald Trump mag und wählt. Wie kann das sein? Am wichtigsten Schreibtisch der Welt – im Oval Office des Weißen Hauses – sitzt ab Januar unter Umständen jemand, der in der Covid-Zeit dieses gesagt hat:
„Angenommen, wir bestrahlen den Körper mit einer enormen — ob es nun ultraviolett ist oder einfach ein sehr starkes Licht… Und dann sehe ich das Desinfektionsmittel, das es in einer Minute ausschaltet. Eine Minute. Und gibt es eine Möglichkeit, so etwas zu tun, durch Injektion oder fast eine Reinigung von innen?“
Wie kann dieser Mensch jetzt kurz vor einer Wiederwahl stehen? Meine Antwort lautet: Split Brain. Die Amerikaner gehen sonntags fromm in die Kirche, um am Dienstag das Kapitol in Washington zu stürmen.
Split Brain bei amerikanischen Wählern?
Der von mir ansonsten gern gelesene Boris Reitschuster kann auch die Dinge in einem seiner neuesten Blogs leider auch nicht auseinanderhalten. Man muss Strack-Zimmermann als Harris-Befürworter nicht mögen und kann dennoch gegen Trump sein. Ich muss auch nicht die deutsche Anti-Trump-Pressse verfolgen, um mir ein Bild zu machen.
Um aber in der Beziehung USA zu Deutschland zu bleiben, zitiere ich Trump zunächst einmal mit folgender gemäßigten Aussage:
„Wir sind eine scheiternde Nation und eine Nation, die sich in einem ernsthaften Niedergang befindet. Wir werden auf der ganzen Welt ausgelacht.“
Wer von der Welt wirklich ausgelacht wird…
Wenn das tatsächlich stimmen würde – wie wäre es dann um Deutschland bestellt? Denn diese Aussage passt zehnmal besser zu Deutschland als zur USA. Ich glaube auch nicht, dass die USA auf der ganzen Welt ausgelacht werden. Die USA ist weiterhin ein Magnet für Migranten, die Industrie und für Touristen. Hat schon mal jemand davon gehört, dass die Amerikaner scharenweise ihr Land verlassen würden, weil sie das „Scheitern“ nicht mehr aushalten?
Ich glaube eher, dass die westliche Welt voller Sorge auf die USA schaut. Insofern stimmt die Aussage Trumps ganz sicher nicht.
Reitschuster hält Trump für einen „mutigen und klugen Kämpfer gegen die rot-grün-woke Ideologie und ihre Glaubenskämpfer, die uns umerziehen wollen, die Welt umbauen und uns unsere Freiheit endgültig nehmen wollen.“
Reitschuster schreibt manchmal Seltsames.
Der Kollege Reitschuster liegt hier falsch. Die Amerikaner werden sich ihre Freiheit – im Gegensatz zu uns Deutschen – niemals nehmen lassen. Eine weitere Aussage von Reitschuster:
Wenn Donald Trump heute die Wahlen gewinnt und wenn dieser Sieg ehrlich gezählt wird, wird das auch Folgen für Deutschland haben – weil es die rot-grün-woke Agenda weltweit schwächen wird und weil wir in Deutschland immer dazu neigen, mit Verspätung alles nachzumachen, was in den USA geschieht. Wenn Harris und der Öko-Sozialismus siegt oder zum Sieg gezählt wird, stehen uns Zeiten bevor, die noch weitaus unbequemer werden als die, die wir schon durchlitten haben.
Unterschwellig wird hier die Möglichkeit des Wahlbetruges dargestellt. Ich dagegen glaube, dass es keinen Betrug geben wird. Gleich von vornherein die Trumpsche Theorie zu übernehmen, dass die Wahl sowieso gefälscht ist, wenn Trump nicht gewinnt, halte ich für gefährlich.
Reitschuster verkennt weiterhin, dass die Rot-Grün-Woken ihr Netzwerk in Deutschland beinahe unauflöslich gefestigt haben. Ich sehe keinen Einfluss des Wahlergebnisses auf diese denkbar gefährliche Entwicklung. Das irre Selbstbestimmungsgesetz wird Trump für uns kaum aufheben. Das müssen wir durch Neuwahlen schon selbst tun.
Es zieht sich wie ein roter Faden durch das deutsche Meinungsbild, dass diejenigen, die das links-grüne Kartell vollumfänglich ablehnen, Trump-Supporter sind. Ich bin hier scheinbar die Ausnahme.
Uns hilft jetzt nur noch, bis weit nach Mitternacht aufzubleiben und die interaktive Karte mit den Wahlmännern zu beobachten:
Mein Tipp, leider: Trump
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