Donnerstag, 06. Februar 2025, Merkel: Halte den Migrationskurs der letzten zehn Jahre nicht für verfehlt.

Jahrelang hat man von Merkel nichts gehört. Ausgerechnet vor der Wahl bringt sie ihr Buch „Freiheit“ heraus, bewirbt es in einer Talkshow nach der anderen und grätscht ihrem Intimfeind Friedrich Merz konstant in die Parade.

Am Erstarken der AfD könne sie ja nun gar keine Schuld haben. Als sie aus dem Amt geschieden ist, lag die AfD schließlich bei 11%. Dass die Partei nun bei über 20% liege, könne jetzt schlecht an ihr liegen, sagt sie. Spaltung? Nicht ihr Problem.

Ich bringe jetzt den Begriff „Nachhaltigkeit“ ins Spiel. Jede politische Entscheidung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gefällt wird, hat eine Wirkung in die Zukunft. Wenn Merkel die Weitsicht nicht hatte, zu erkennen, was ein „wir schaffen das“ im Jahre 2015 für eine Auswirkung auf das Jahr 2025 hat, dann hätte sie die Entscheidung nicht treffen und die Grenzen folglich nicht öffnen lassen dürfen. Und selbst zehn Jahre danach keinen Zusammenhang mit ihrer Regierungsverantwortung erkennen zu können, wirkt befremdlich.

Pure Realitätsverweigerung

Außerdem war sie bis Dezember 2020 Kanzlerin. Zu negieren, dass sechzehn Jahre ihrer Kanzlerschaft keine Auswirkungen auf das Jahr 2025 haben könnte, ist wirklich verwunderlich.

Insgesamt gesehen hätte sie das politische Gespür haben müssen, sich aus dem jetzigen Wahlkampf komplett herauszuhalten. Nach der Wahl wäre genug Zeit gewesen. Leute wie sie können aber auch im Alter die Füße nicht stillhalten. Sie suchen die Öffentlichkeit, um jeden Preis. Sie sonnen sich medial.

Gerhard Schröder ist das Negativ-Beispiel des Jahres. Wie kann man als 80-jähriger an einem Burnout erkranken? Das ist nicht normal. Ein zeitlicher Zusammenhang zwischen einer Vorladung zum Schweriner Untersuchungsausschusses in Sachen Nordstream-Röhren und seinem plötzlichen Burnout ist natürlich rein zufällig.

Wenn ich den Namen Merkel höre, fällt mir immer nur diese eine Szene ein, wo sie dem neben ihr stehenden Hermann Gröhe die Deutschland-Fahne wegnimmt und von der Bühne entfernt. Damit hat sie ihre politische Karriere vollständig in Frage gestellt. Alle Erklärungsversuche, wie hier auf SZ, sind untauglich. „Wenn Bilder stören“. Schon die Überschrift des SZ-Artikels ist fragwürdig.


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