In einer der letzten Stadtratssitzungen war der Neumarkt-Sankt Veiter Gebäudereferent mit seinem Bericht dran. Die Eingangsfrage des ovb-Redakteurs, wie sich Neumarkt-Sankt aufhübschen lässt, versprach einen interessante Lektüre. Der Gebäudereferent hätte im Stadtrat aufgezeigt, wo in NSV Handlungsbedarf bestehe und war eben dort, wo Immobilien nicht zu den städtischen Liegenschaften gehören würden, so der ovb. Das ist jetzt seltsam, weil ich zwischen Schrott-Immobilien, die der Stadt gehören und Schrott-Immobilien, die in privater Hand sind, in ihrer Beeinträchtigung des Stadtbildes keinen Unterschied sehe. Der Gebäudereferent ließ scheinbar den Teil „Schrott-Immobilien“ der Stadt geflissentlich aus, bzw. schafften es die diesbezüglichen Ausführungen nicht in den ovb-Bericht. Dabei legt er (der Referent) – was seine Rolle als Gebäudereferent angeht – eine 360-Grad-Wendung hin (um unsere Noch-Außenministerium zu zitieren). Noch im ovb-Bericht vom 12.01.2025 erklärte er:
„…dass seine Aufgabe nicht darin bestehe, Gebäude zu besichtigen und Gutachten zu erstellen. „Das kann ich nicht und das steht mir auch nicht zu“,… Er verdeutlichte, dass es seine Aufgabe sei, sich mit der Verwaltung und dem Bauhof in Sachen öffentlichen Liegenschaften auszutauschen.“
Jedenfalls hätte er, der Gebäudereferent, das Landratsamt ins Boot geholt, und das (siehe Bericht) seien die Konsequenzen. Auf die Konsequenzen sind wir aber nun gespannt.

„Windsberger-Haus verfällt“
Hier wird uns eine umwerfend neue Nachricht präsentiert. Ich war schon in einem früheren Blog darauf eingegangen. Dass es in dem Gebäude schon dreimal gebrannt hat, wird nicht erwähnt. Ich meine, auch nie etwas davon gehört zu haben, ob die Brandstifter ermittelt werden konnten. Man ahnt es, das müssen wir alles nicht wissen. Es reicht völlig aus, dass wir über unsere Steuergelder die Brandbekämpfungseinsätze bezahlen.
„Gebäude nun dem Verfall preisgegeben“
Nachdem es vor Jahren ein Angebot des Eigentümers an die Stadt gegeben habe, die sich aber nicht „darauf eingelassen“ habe, wird das Gebäude nun ganz im Sinne der Neumarkter Oberverwaltung, dem Gebäudereferenten und dem Eigentümer dem Verfall preisgegeben.
Wenn ein Eigentümer ein Gebäude lieber verfallen lässt als zu investieren, dann muss er stinksauer sein. Über wen könnte er sich wohl so geärgert haben?
Das ganze Geschehen spielt sich 50m vom Stadtplatz entfernt ab. Man bleibt sich beim Stadtplatz am oberen wie am unteren Tor treu: Innendrin hui, davor pfui. Wo ist jetzt hier die „Konsequenz“? Es gibt sie nicht. Doch es gibt sie: Das LRA empfiehlt dem Besitzer zur Sicherung des Grundstückes einen „Bauzaun“. Das wäre sicherlich eine echte Aufwertung, wobei „Bauzaun“ leicht irreführend ist, weil man doch gar nichts bauen will. Die zielführendere Begrifflichkeit wäre wohl: Gebäudeverfallsdauerbegleitschutzzaun.
Das deutsche Verwaltungsrecht ist schon seltsam. Bei Schrott-Autos hat das LRA eine Handhabe, bei Schrott-Immobilien aber nicht. So funktioniert Deutschland. Aber: Eigentum ist ein hohes Gut. Und das ist grundsätzlich gut so. Zum Austragen von Fehden eignen sich Immobilien allerdings nur bedingt.
Aber mit Zäunen und Bauzäunen kennen wir uns in Neumarkt-Sankt Veit sehr gut aus, da können wir unterstützen:



„Sanierung Fischerhäusl macht keinen Sinn.“

Über diese Immobilie ist fast alles gesagt. Zielführend wäre die Info gewesen, ob und wie das Denkmalamt entschieden hat. Ich erinnere mich an einen Abrissantrag (bitte im sich öffnenden Blog nach Fischerhäusl suchen) aus 09/2022, den der Eigentümer eingereicht hatte. Weder kennen wir eine Entscheidung des Denkmalamtes, noch wird uns gesagt, was aus dem Stadtratsantrag geworden ist. Müssen wir alles nicht wissen. Nicht mehr sanierbar. Aus. Fertig.
„Was wird aus dem Fitnessstudio?“
Lang und breit geht der ovb auf die Historie des Fitnessstudios ein. Aber was sind die „Konsequenzen“ für die Zukunft? Keine Antwort.
Und tatsächlich war das der ganze Beitrag. Ein derartiger Bericht hätte sofort eine lebhafte Diskussion im Stadtrat auslösen können, ja müssen. Ob es sie gegeben hat? Jedenfalls erfahren wir nichts darüber. Wann immer ich zufällig bei der Verlesung von Referentenberichten zugegen war, passierte hinterher… gar nichts.
Kommen wir zurück zu den anfangs angekündigten Konsequenzen. Ich kann nichts erkennen. Gerade bei den Leerständen gibt es so viel Potenzial für Diskussionen. Zumindest hätte man den Finger in die Wunde legen, die Leerstandsquote dokumentieren und sie somit beklagen können.
Die Stadt sollte Schluss machen mit der immer neuen Ausweisung neuer Wohngebiete, wenn andererseits so viele Gebäude leerstehen. Und vielleicht bedingt ja auch das eine das andere.
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