Wie jedes Jahr hatte Sepp Eibelsgruber mit seinem Bläser-Ensemble zum Benefizkonzert zugunsten der Münchner Haunerschen Kinderklinik eingeladen. Das Musizieren begann um 1400, aber schon um 1300 war der Saal der Familie Zens sehr gut gefüllt, weil die Gäste – so wie wir – schon zum Mittagessen dawaren. Während in Deutschland die Preise für alles davongaloppieren, scheint die Zeit in Hofthambach bei der Familie Zens diesbezüglich stillzustehen. Die günstigen Preise muten an wie aus einer anderen Welt.

Es wird sogar mit dem Bus angereist.
Um 1400 gab es im Saal keine freien Plätze mehr. Ohne Reservierung durfte jetzt keine Familie mit vier Leuten mehr auftauchen. Nach einer kurzen Begrüßung…

…konnte es auch schon losgehen. Wie gewohnt hatte Sepp Eibelsgruber seine Super-Solisten dabei.

Bei allen Gästen herrschte beste Stimmung. Es wurde mitgesungen, es wurde mitgeklatscht.

Beim Anblick der Klarinettisten ging mir das Herz auf. Mein Klarinettenlehrer hatte mir immer eindringlich dazu geraten, mir ein Orchester zu suchen. Ich hätte auf ihn hören sollen. So aber bin ich leider nur unterer Durchschnitt geblieben. Zu mehr als ein paar Weihnachtsliedern reicht es mittlerweile nicht mehr. Mit viel Übung könnte ich beim Klarinettenspiel wieder besser werden. Ich müsste mir als Erstes einen Satz neue „Blätter“ beschaffen. Mal schauen.
Bei Klarinettisten höre ich genau an.
Beim Hochschrauben des Spendenergebnisses ging es zur Sache. Mitten im Konzert betrug der Spendenstand schon 3.163 Euro. Landrat Maximilian Heimerl…

…öffnete seine Brieftasche und rundete das Spendenaufkommen durch den Betrag von 837 Euro kurzerhand auf 4.000 Euro auf. Damit war das Spendenergebnis der gestrigen Veranstaltung (ich meine 3.300 Euro) locker übertroffen. Es gab noch weitere Spenden von einem Arbeiterverein (500 Euro) und eine anonyme 200 Euro-Spende. Das Geld ist in der Klinik gut aufgehoben, z.B. für Musiktherapien. Herr Eibelsgruber machte außerdem deutlich, wie sich die Heilungschancen der Kinderkrebspatienten im Laufe der Jahre verbessert hätten. Überlebenschancen seien von 3 auf 7 bis 8 von 10 kleinen Patienten gestiegen. Warum geht das Geld ausgerechnet an die Haunersche Klinik? Napoleon August von Hauner (28.10.1811 bis 11.06.1884) war ein deutscher Arzt, der das Dr. von Haunersche Kinderhospital gründete und aus Neumarkt an der Rott stammt.

Am Ende der Veranstaltung gab es die Bayern-Hymne und Beethovens Ode an die Freude. Ich bin mir sicher, dass es allen Gästen gefallen hat. Sepp Eibelsgrubers Art, sein Orchester zu leiten und die Auftritte zu moderieren, kommt einfach an. Er muss sich auch nicht ändern. Sein Erfolgsrezept ist, einfach so zu bleiben wie er ist.
Ich habe beim Hinausgehen ein Orchestermitglied gefragt, wer im Orchester – außer Sepp Eibelsgruber selbst natürlich – aus Neumarkt-Sankt Veit kommt. Sie überlegte ein wenig und war sich dann recht sicher: Keiner. Das ist schade. Dennoch sind wir froh, dass es so tolle Musiker gibt, die – von Eibelsgruber geführt – ein so tolles Orchester bilden.
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