Sonntag, 09. März 2025, Was Deutschland mit einem 100 Milliarden-Euro-Sondervermögen tut.

Ich hätte die Verpulverung des Sondervermögens sehr gern an den Daten des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz festgemacht. Die Behörde ist für die Ausstattung der Streitkräfte mit Rüstungs- und Wehrmaterial verantwortlich. Es beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter an 116 Dienstorten. Im Haushalt 2024 des BMVg (Bundesministerium für Verteidigung) finden sich aber nur die allgemeinen Zahlen. Wir sprechen hierbei über den Einzelplan 14, wobei ich schmunzelnd feststelle, denn genau dieser Einzelplan 14 war doch Teil des gestrigen Sondierungspapiers der geplanten neuen Schroko. Die Bundeswehr vertilgt:

  • Personalausgaben: 22,47 Milliarden Euro​
  • Sächliche Verwaltungsausgaben: 11,18 Milliarden Euro​

Das sind 33,65 Milliarden Euro Personal- und Verwaltungskosten, ohne dass auch nur eine einzige Patrone hergestellt wird. Nach drei Jahren ist das komplette Sondervermögen von 100 Milliarden Euro weg, und immer noch ist kein Maschinengewehr gekauft worden, geschweige denn die schon erwähnte Patrone beschafft worden. Um also mit Geld etwas in unserer Verteidigungsmaschinerie zu bewirken, müsste man um den Faktor 10 mehr Geld investieren, oder… endlich einmal bei den Ausgaben die Musk´sche Kettensäge einsetzen, 3/4 der Behördenmitarbeiter entlassen und somit für mehr Effektivität und Schnelligkeit bei der Beschaffung sorgen. Ob ein Panzer so konstruiert sein muss, dass eine Schwangere gefahrlos mitfahren kann, darf angesichts der Dringlichkeit, zu einer umfassenden Verteidigungsfähigkeit zu gelangen, keine Rolle mehr spielen.

Angeblich darf gemäß einer der 117 Bestimmungen für den Puma im Ernstfall ein in den Hinterhalt geratener Puma-Schützenpanzer erst losfahren, wenn die Hintertür geschlossen ist. Andernfalls könnten die Feinstaubwerte für das Fruchtwasser einer schwangeren Soldatin zu gefährlich werden. Und hoffentlich fährt er dann auch los. Bei einer Übung waren 18 von 18 Pumas ausgefallen.

Natürlich unterliegen die Bestimmungen für die Puma-Nutzung der Nichtöffentlichkeit. Denn der Feind liest mit. Im Internet findet sich das Dokument nicht. Wir verlassen uns auf kurier.at. Ansonsten hatte ich den Puma-Schützenpanzer in einem Blog im Januar 2023 bereits satirisch „ins Visier“ genommen, um bei militärischen Ausdrucksformen zu bleiben.


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