Ich bin eigentlich geistig nicht bereit, immer über genau das zu schwätzen, was in den sozialen Medien gerade angesagt ist. Aber hier kann ich nicht anders. Es geht um EDEKA, die Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler. Die sich mit einer Anzeige gegen Blau positioniert hat. Dafür wird EDEKA vom links-grünen Komplex gefeiert.
Man muss nicht lange warten, bis sich der ausgestreckte Zeigefinger gegen sich selbst richtet.
Denn es gibt die Plattform Oxfam. Oxfam steht für Oxford und Fame (Hunger). Man kämpft für eine gerechte Welt ohne Hunger und dies schon seit 1942. Es ist somit seit 84 Jahren ein aussichtloser Kampf, wie wir wissen. Kämpfen muss man auch intern. Verdi kritisierte, dass man zwar weltweit für Gleichheit kämpfe, es aber bei den 190 Festangestellten eine ungleiche Bezahlung gebe.. Die Personalkosten lägen in 2024 bei 6 Millionen Euro. In 2022 lagen die Gehälter gemäß Jahresbericht bei 4,319 Millionen Euro. Das sind schon im Schnitt nur 22.731 Euro, wobei nicht klar ist, ob es sich um Vollzeitbeschäftigte handelt und ob es 2022 auch schon 190 Festangestellte gab.
Aber das ist alles gar nicht der Punkt. Beim Googeln wollte ich herausarbeiten, inwieweit diese NGO Fördergelder von der Ampel erhält und damit im linken Spektrum einzuordnen ist. Das wird auf Twitter behauptet. In alten Jahresberichten finden sich auch Zahlen über direkte Zuwendungen. Der neueste Jahresbericht drückt sich nicht so sonnenklar aus. Was mir aber sofort auffiel, war ein inhaltlicher Fehler.
Denn im genannten Zeitraum war der Gazastreifen ganz sicher nicht besetzt, also zumindest nicht im Sinne von „von Israel“ besetzt. Denn Israel verließ das Land im September 2005. Man kann höchstens sagen, dass der Gazastreifen von den Hamas besetzt ist…. Das trifft ganz sicher zu, aber in einer derartigen Weise habe ich vom Gazastreifen noch nie gehört.
Supermarkt-Check
Ich sehe linke Tendenzen in den Veröffentlichungen von Oxfam, würde aber hier nicht zu stark die rote Keule schwingen. Witzig ist aber, wie Twitter gleich überschnappt und eine Supergrafik von Oxfam bezüglich einem Supermarktcheck aus dem Jahr 2022 aus dem Ärmel zaubert. Wo sehen wir EDEKA, die Kette, die den Thüringern erklären möchte, wie man nicht wählen sollte?
Quelle: https://www.oxfam.de/supermarkt-check
Abgeschlagener letzter Platz im Vergleich. Frauenrechte bei 0%. Auch die koloniale Vergangenheit. Vergeben und vergessen. Was wissen wir über die Rolle von EDEKA im dritten Reich. Da gibt es ein spezielles youtube-Video von Phoenix. Ich hätte einen Shitstorm des links-grün-feministischen Komplexes erwartet. Wenn aber EDEKA die Reihen gegen Rechts in dieser Weise schließt, dann wird über fehlende Transparenz, Arbeitnehmer- und Frauenrechte und die Historie einfach gnädig hinweggesehen.
Scheinbar gibt es den Oxfam-Supermarkt-Test nicht jährlich. Aktueller ging es somit nicht. Man muss aber bei der Bewertung auch aus einem anderen Grund vorsichtig sein. Über welche Arbeitnehmer wird hier gesprochen? Über die Kassiererinnen in den zwei Neumarkter EDEKA-Läden oder vielmehr über die Hamburger EDEKA-Zentrale mit 1.800 Mitarbeitern? Da bin ich mir nicht so sicher, weshalb ich davon absehen würde, die Leiter der Supermärkte einfach mal zum Sachverhalt zu befragen. EDEKA-Chefs melden sich im Internet ganz allein, wie der Stern berichtet. In Neumarkt-Sankt Veit interessiert es niemanden, welche Aktionen von der Hamburger EDEKA-Zentrale aus gestartet werden.
In den neuen Bundesländern sind die Menschen deutlich sensibler. Wenn sie zu EDEKA eine Einkaufs-Alternative haben (ja, ja, geistig unterirdisches Wortspiel, ich weiß), dann gehen die halt woanders hin.
Twitter-Kommentar des Tages: Man sollte EDEKA vielleicht einmal die Sache mit dem Glashaus erklären.
Die Brasilianer dürfen die lustigen Twitter-Kommentare ab morgen nicht mehr lesen. Brasilien will Twitter mit sofortiger Wirkung abschalten. Wenn ich mir überlege, wieviel brasilianische Menschen wohl auf Twitter ihr Geld verdienen, dann gehen da einige Influencer-Karrieren gerade den Bach hinunter. Und meinungstechnisch wird es in Brasilien dann auch etwas eintöniger. Hatten wir nicht alle aufgeatmet, als der alte Präsident Bolsonaro abgewählt wurde, weil er die Urwälder in Brasilien ungehemmt abholzen ließ? Jetzt hat Brasilien den linken Lula da Silva als Präsident. Wie zu erwarten war, wird nichts besser.
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