Mittwoch, 22. November 2023, Gedanken zum Tag

Glyphosat und Pestizide

Pestizide, Glyphosat

Neben der Arbeit hörte ich ein wenig Internetradio (BR24 Infoblock). Nach zwei Stunden wiederholen sich die Nachrichten. Alles ist gesagt, und man weiß, dass bundespolitisch, weltpolitisch und gesellschaftlich nichts in die richtige Richtung geht. In Sachen Glyphosat und Pestizide trifft die rot-grüne Ideologie wieder auf die nackte Realität. Seit wann kann Grün dafür sein, dass Glyphosat für weitere zehn Jahre erlaubt wird? Die Parteilinie sei zugunsten der FDP aufgeben worden. Bei Pestiziden sorgt sich Landwirtschaftsminister Özdemir um die Weinbauern und kritisiert die Pläne der EU, die Pestizide unter anderem beim Weinbau einzuschränken. Jeder sechste Hektar könnte für die Landschaft verloren gehen. Ein Sechstel sind 16%. Wenn den Bauern 16% der Produkte fehlen, müssen sie die Preise für die restlichen 84% um 19% erhöhen. Wenn ich mir überlege, dass 30% aller Lebensmittel weggeworfen werden, wäre das kein Problem. Würden wir das Wegschmeißen von Lebensmitteln vermeiden, können wir uns höhere Preise locker leisten und hätten eine gesündere Natur. So aber bleibt von den grünen Ideen in der Realpolitik nicht mehr viel übrig. Europäischer Green Deal als zentrales Projekt von der Leyens? Worthülsen. Aber ich habe heute auch gehört, dass viele junge Menschen Landwirt werden wollen. Es wurde über die Berufsschule Mühldorf berichtet. Jeder dritte Berufsschüler kann aber keinen Hof übernehmen. Wie auch – bei dem Höfesterben in den letzten 50 Jahren.

Legastheniker vor dem Bundesverfassungsgericht

Das Bundesverfassungsgericht urteilte heute über die Beschwerde von drei jungen Legasthenikern aus Bayern. Sie wehrten sich dagegen, dass sich in ihren Abiturzeugnissen ein entsprechender Vermerk findet, was sie diskriminierend fanden. Sie bekamen zwar Recht, doch geht das Urteil voll nach hinten los. Denn das BVG urteilte, dass jegliche fehlenden Prüfungen zu vermerken sind. Im Sinne der Gleichberechtigung finde ich das richtig. Außerdem sollte ein Arbeitgeber durchaus davon Kenntnis haben, wenn ein Bewerber nicht richtig deutsch schreiben kann. Die persönliche Produktivität muss niedriger sein als bei Menschen, die diese Probleme nicht haben. Wobei das Wort Legasthenie von legere = Lesen kommt. Sie können nicht richtig schreiben, weil sie nicht richtig lesen können. Das sind gleich zwei Probleme. Zwei Probleme zu viel. Hätte meine Mama bei mir eine Schreib-Leseschwäche entdeckt, wäre sie mit mir nicht zum Arzt gerannt, sondern hätte mich gnadenlos fünf Stunden am Tag lesen und schreiben lassen, bis ich es gelernt hätte, notfalls über Monate hinweg. Heute wird jedoch alles über Atteste geregelt. Falsche Logik. Bleibt nur die Frage, wie es unsere drei Freunde geschafft haben, rechtssichere Texte zu entwerfen, um damit vor dem BVG zu bestehen. Diese Zeit hätten sie besser nutzen können, in dem sie ein gutes Buch lesen. Buchempfehlung am Rande: Unter Leuten von Juli Zeh.

Schuldenbremse „zu wenig intelligent“

Wenn man nach den Schulden Deutschlands googelt, fliegen einem die Milliarden nur so um die Ohren. Bund Länder und Gemeinden waren im September 2023 mit 2.417 Milliarden Euro verschuldet. Das ist eine schwere Hypothek für die zukünftigen Generationen. Um diesen Wahnsinn zu begrenzen, wurde die Schuldenbremse installiert. Die hält Wirtschaftsminister Habeck nun für „zu wenig intelligent“. Hoffentlich bleibt Finanzminister Lindner standhaft. Vielleicht muss er sich aber auch gar nicht zu stark bemühen. Die Ampel ist am Ende. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm nimmt die Haushaltssperre erneut zum Anlass, Kürzungen anzumahnen. Im Blick hat sie die Rente ab 63 (schlechte Idee) und Kürzungen bei der Mütterrente (von mir aus). Die jährlichen Anpassungen bei Renten stellt sie ebenfalls zur Disposition (ja, von mir aus). Staatshilfen kürzen, Schulden nicht ausweiten. Einverstanden. Aber seit wann hört der links-grüne Komplex auf Fachleute?


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